Titelbild: Quelle: Katharina Rogenhofer

Österreich ist im mitteleuropäischen Vergleich eines der artenreichsten Länder. Dies lässt sich vor allem auf die landschaftliche und klimatische Vielfalt zurückführen, zu welcher wiederum das Höhenprofil der Alpen maßgeblich beiträgt. Viele Tiere und Pflanzen sind jedoch, vor allem durch den Klimawandel sowie land- und forstwirtschaftliche Nutzung, gefährdet.

Welche Rolle spielen die Alpen in Österreich?

Die Alpen nehmen rund 60 Prozent der Gesamtfläche Österreichs ein und sind für die Landschafts- und Biotopvielfalt in Österreich von unmittelbarer Bedeutung. Sie sind Lebensraum für eine große Zahl an Tier- und Pflanzenarten. Durch das Höhenprofil und die sich dadurch ergebenden unterschiedlichen Klimabedingungen findet man auf kleinem Raum viele verschiedene Biotope.

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Gefahren für die Alpen

Lokale Ebene:
Urbanisierung, Tourismus, Land- und Viehwirtschaft, Habitat-Fragmentierung, Einbringung allochthoner Arten, Verkehr, Wasserverbrauch und Wasserverschmutzung.
Globale Ebene:
Klimaveränderungen, Luftverschmutzung, Stickstoffdüngung

Der Mensch und die Alpen

Menschlicher Einfluss war in der Geschichte der Alpen wesentlich für die Prägung der Landschaft. Ein nicht unbedeutender Teil der Biodiversität in den Alpen ist daher eng mit traditioneller Land- und Forstwirtschaft verzahnt. Die Nutzung der Alpen hat sich in den letzten Jahrzehnten jedoch rasch geändert. Tourismus und neue landwirtschaftliche Methoden führen zu intensiverer Nutzung und Ausbeutung einiger Gebiete. Andere Flächen werden aufgegeben, was eine Verringerung der Landschaftsdiversität zur Folge hat. Grasländer werden daraufhin durch die Ausbreitung von Busch- und Waldgesellschaften verdrängt und es kommt so zu einem Verlust der Artenvielfalt.

Endemiten

Die Alpen sind ein Hotspot für Endemiten – d.h. Spezies, die auf ein bestimmtes Areal (in diesem Fall Österreich) beschränkt sind. Klimatische Fluktuationen im Pleistozän führten zur Vergletscherung weiter Gebiete der Alpen und somit zur Migration und Restriktion von vielen Arten auf bestimmte Areale. Heutige Gebiete mit besonders hoher Anzahl an endemischen Arten befinden sich oft in solchen eiszeitlich wenig bis nicht vergletscherten Teilen der Alpen und stehen vermutlich in engem Zusammenhang mit eiszeitlichen Refugialgebieten (Schönswetter et al., 2005; Tribsch & Schönswetter, 2003). Diese Endemiten-Hotspots findet man dabei in den nordöstlichen Kalkalpen zwischen Schneeberg und westlichem Toten Gebirge, in Teilen der östlichen Zentralalpen zwischen den Eisenerzer Alpen und den westlichen Hohen Tauern sowie in den Südalpen (Abb.1).

Abb. 1: Raster-Summenkarte aller endemischen Tiere (575 Taxa) und Pflanzen (150 Gefäßpflanzen, 16 Flechten) in Österreich. Quelle: Rabitsch, W. & Essl, F. (2008).

Endemiten erreichen ihre maximale Artenzahl in deutlich höheren Gebieten als alle anderen Tier- und Pflanzenarten (Abb.2). Sie sind überwiegend auf kleine Areale beschränkt – so auch in den Alpen (45 Taxa der Gefäßpflanzen sind auf Areale unter 700 km2 angewiesen). Kleine ökologische Nischen, sehr spezifische Anforderungen und die geringe Artenzahl der Endemiten machen sie besonders vulnerabel und aufgrund der Höhenlage sind sie weitaus sensibler gegenüber klimatischen Schwankungen. Schon kleine Änderungen können dazu führen, dass die jetzigen Verbreitungsgebiete als Lebensräume nicht mehr geeignet sind, was zu einer starken Gefährdung endemischer Arten führt – besonders jener, die nicht in höhere Lagen ausweichen können.

Abb.2: Höhenverbreitung der endemischen Gefäßpflanzen (ohne Apomikten und Autogame) und Tiere Österreichs. Dargestellt in 100m Höhenintervallen. Quelle: Rabitsch, W. & Essl, F. (2008).

Endemiten und Schutzgebiete

Ein großer Teil der Endemiten-Hotspots sind durch das österreichische Schutzgebietsnetz erfasst. Schutzgebiete umfassen 59 Prozent aller endemischen Gefäßpflanzen. Bei endemischen Tierarten sind 55 Prozent aller besiedelten Quadranten durch Schutzgebiete abgedeckt. Allerdings sind einige der am stärksten gefährdeten Arten durch Schutzgebiete nur ungenügend erfasst.
Die Mehrheit der Endemiten Österreichs besiedelt naturnahe Standorte. Deshalb müssen Schutzmaßnahmen vor allem darin bestehen, Störungseinflüsse zu verringern und den Lebensraum in seiner charakteristischen Ausprägung zu erhalten.

Klimawandel und die Alpen

Allgemein nimmt die Temperatur mit zunehmender Höhe ab. Dieses Phänomen führt dazu, dass sich Höhenstufen ergeben, die durch eine besondere Vegetation und bestimmte klimatische Verhältnisse gekennzeichnet sind. Durch den Klimawandel wird sich die Verteilung der Lebensräume in den Alpen jedoch dramatisch ändern. Die Erwärmung bedingt eine Verschiebung der Baumgrenze nach oben, was eine der größten Gefahren für die, auf wenige Gebiete beschränkten, alpinen Arten darstellt. Die Erwärmung alleine ist für die meisten Arten noch kein Gefährdungsfaktor. Es wurde gar gezeigt, dass sehr viele Pflanzen die erhöhten Temperaturen aushalten würden. Doch mit der Erwärmung kommt es zu erhöhter Konkurrenz, da Pflanzenarten aus tieferen Lagen immer weiter hinaufwandern. Die sich verschiebende Baumgrenze führt zum Schrumpfen der möglichen Besiedelungsgebiete vieler Arten. Dirnböck et al. (2011) zeigen, dass Endemiten fünf taxonomischer Gruppen (Gefäßpflanzen, Schnecken, Spinnen, Schmetterlinge und Käfer) bis 2100 ca. 77 Prozent ihrer bevorzugten Lebensräume verlieren werden, selbst wenn man von den konservativsten Klimaszenarien ausgeht. Dabei sind die Auswirkungen auf Spinnen und Schmetterlinge am geringsten, da diese sich schneller und effektiver auf andere Habitate ausbreiten können (fliegen, ballooning). Die Gefahr auszusterben ist daher sehr stark mit der Fähigkeit verbunden, andere Lebensräume besiedeln zu können.
Engler et al. (2011) sagen ähnliche Habitatverluste voraus. Es führt aber nicht nur die Erwärmung alleine zu dramatischen Veränderungen. Auch die vorausgesagten Veränderungen der Niederschlagsmengen werden zu einem Verlust passender Habitate führen.
Gerade für die alpine Stufe (den Bereich oberhalb der Waldgrenze) werden gravierende Auswirkungen erwartet. Hier werden Organismen immer weiter nach oben verdrängt, bis ihnen keine Ausweichmöglichkeit mehr zur Verfügung steht. All dies birgt Grund zu Sorge, da alpine Ökosysteme unverzichtbare Ressourcen zur Verfügung stellen – auch in Form von Ökosystemleistungen.

Ökosystemleistungen

Ökosystemleistungen sind wirtschaftliche Versorgungsleistungen (Produktion zahlreicher Güter, wie z.B. Trinkwasser, Nahrungsmittel, Energieträger, Baumaterialien oder medizinische Wirkstoffe), regulierende Leistungen (Speicherung von CO2, Schutz vor Lawinen und Hochwasser, Verhinderung von Erosion und Regulierung des Klimas), unterstützende Leistungen (Sauerstoffproduktion, Aufrechterhaltung der Nährstoffkreisläufe und des Wasserkreislaufs) sowie kulturelle Leistungen (Erholungsleistung usw.).
Wenn die Ökosystemleistungen der Alpen berechnet und in monetäre Einheiten übersetzt werden, beläuft sich der Wert der wirtschaftlichen Versorgungsleistungen auf bis zu 1400 €/ha Jahr. Die regulierenden Leistungen machen einen Wert von bis zu 760 €/ha Jahr aus (Paletto et al., 2015).

Die Alpen als Quellgebiete

Auch die Biodiversität in Süßwasserhabitaten ist den Gefahren des Klimawandels ausgesetzt. Zu einem nicht unwesentlichen Teil wird dies durch das Abschmelzen der Gletscher verursacht. Der Rückgang der Gletscher resultiert in einer Reduktion an Schmelzwasser, das wesentlich für einige Flusssysteme ist. Dies verändert die Artenzusammensetzung der von Gletschern gespeisten Flüsse. Jacobsen et al. (2012) zeigen, dass dadurch die Biodiversität sowohl lokal als auch regional abnehmen wird und 11-38 Prozent aller untersuchten Makroinvertebraten (darunter auch Endemiten) aussterben könnten.
Auch die Artenzusammensetzung in Quellgebieten wurde untersucht. Quellen sind zwar kleine Lebensräume, aber es findet sich eine überraschende Diversität an Taxa. Durch den hohen Grad an Spezialisierung und den azonalen Charakter (durch stabile physiochemische Gegebenheiten) sind Tiere die hier leben meist stenök. Das bedeutet, sie können nur eine kleine Schwankungsbreite der überlebenswichtigen Parameter tolerieren. Deshalb gibt es einige Organismen die entweder ausschließlich oder zumindest bevorzugt in Quellen vorkommen.
Durch indirekte oder direkte Einflussnahme auf diese Quellregionen, kommt es zur Gefährdung vieler spezialisierter Moose, Milben, Diptera, Schnecken und Köcherfliegen (Cantonati et al., 2006).

Was kann gegen Artenverluste getan werden?

In Europa sind Naturschutzbemühungen wegen der räumlich und zeitlich intensiven Nutzung durch den Menschen besonders kompliziert durchzusetzen. Einerseits scheint extensive Landwirtschaft wichtig für den Erhalt vieler Arten zu sein, andererseits sind Gebiete, die noch in einem ursprünglichen Zustand erhalten sind (wilderness areas), relativ selten und sehr gefährdet. Der Verlust an Biodiversität und wichtiger Ökosystemleistungen zeigt deshalb, dass ein effektiverer Naturschutz gebraucht wird. Nationale und internationale Abkommen, aber auch die Gründung und Erhaltung von Naturschutzgebieten spielen dabei eine wichtige Rolle.

Weiterführende Literatur

Chemini, C. & Rizzoli, A. (2003). Land use change and biodiversity conservation in the Alps. Journal of Mountain Ecology 7, 1-7.
Malcolm, J.R., Liu, C., Neilson, R.P., Hansen, L. & Hannah, L. (2006). Global warming and extinctions of endemic species from biodiversity hotspots. Conservation Biology 20, 538–548.
Moser, D., Dullinger, S., Englisch, T., Niklfeld, H., Plutzar, C., Sauberer, N., Plutzar, C., Sauberer, N., Zechmeister, H. G. & Grabherr, G. (2005). Environmental determinants of vascular plant species richness in the Austrian Alps. Journal of Biogeography 32, 1117-1127.
Pauli, H., Gottfried, M., Reiter, K., Klettner, C. & Grabherr, G. (2007). Signals of range expansions and contractions of vascular plants in the high Alps: Observations (1994-2004) at the GLORIA master site Schrankogel, Tyrol, Austria. Global Change Biology 13, 147–156.
Pearson, R. G. (2006) Climate change and the migration capacity of species. Trends in Ecology and Evolution 21, 111–113.
Schirpke, U., Leitinger, G., Tasser, E., Schermer, M., Steinbacher, M. & Tappeiner, U. (2013). Multiple ecosystem services of a changing Alpine landscape: past, present and future. International Journal of Biodiversity Science, Ecosystem Services & Management 9, 123-135.
Theurillat, J. & Guisan, A. (2001). Potential Impact of Climate Change on Vegetation in the European Alps: A Review. Climatic Change 50, 77–109.
Wrbka, T., Szerencsits, E., Moser, D., & Reiter, K. (1999). Biodiversity patterns in cultivated landscapes: experiences and first results from a nationwide Austrian survey. Heterogeneity in landscape ecology 3-17.

Beitrag: Oliver Bruck, Tobias Vees, Valerie Leduchowski, Ines Fritz, Lukas Haunold, Claudia Puck, Rüdiger Reisenberger, Franz Zehetner

Im Rahmen des Lehrgangs „BOKUdoku – Lehrgang für Filmdokumentation“ der Universität für Bodenkultur Wien sind zwei insgesamt rund 30-minütige Dokumentarfilme entstanden, die sich mit aktuellen Nachhaltigkeitsthemen auseinandersetzen.

„Mist – Abgelaufen – Verführt zum Verschwenden“

In Österreich landen jährlich bis zu 760.000 Tonnen genießbare Lebensmittel – zum Teil noch original verpackt – in der Mülltonne. Gut dreiviertel davon kommen aus dem privaten Haushalt. Trends wie „Dumpstern“ oder „Foodsharing“ behaupten sich dagegen, können aber die Ursache der Ressourcenverschwendung nicht stoppen. Das steigende Angebot an Nahrungsmitteln in den Supermärkten verleitet uns zu viel zu kaufen. Ein kleines Datum auf den Verpackungen entscheidet dann weiter, ob das erworbene Produkt auf den Teller darf oder besser in der Mülltonne landet. Das Mindesthaltbarkeitsdatum garantiert uns – zumindest für einen entsprechenden Zeitraum – höchste Qualität der Ware. Doch ist dieselbe wirklich ungenießbar, sobald das Datum überschritten wird? Brauchen wir dieses große Angebot an Lebensmitteln in unseren Supermärkten? Und welche Rolle spielt dabei der Handel, wenn es um unser Konsumverhalten geht? Der Dokumentarfilm „Mist – Abgelaufen – Verführt zum Verschwenden“ setzt sich mit dieser Thematik kritisch auseinander. (Ein Film von Oliver Bruck, Mona Coeln, Daniel Hackl, Rafiqul Islam, Valeria Ledochowski, Axel Mentler und Tobias Vees).

„Kostbare Kacke – Zurück in den Kreislauf des Phosphors“

Heute zeichnet sich weltweit eine akute Verknappung nicht nur von fossiler Energie ab, auch Nährstoffe sind endlich. Bei Phosphor spricht man bereits – analog zum Öl – von „Peak Phosphor“. Zugleich sind die Reserven an Gesteinsphosphat, der Hauptquelle von mineralischen Phosphordüngern, nicht nur begrenzt, sondern auch global äußerst ungleich verteilt: Nur fünf Länder – darunter Marokko und China – verfügen über mehr als 90 Prozent der Phosphorreserven. Das macht die Abhängigkeit von unvorhersehbaren geo-politischen Ereignissen und spekulationsgetriebenen Rohstoffmärkten offenkundig. Grund genug, sich unseren Phosphorkonsum etwas genauer anzusehen: In Österreich werden jährlich 16.000 Tonnen Phosphor importiert, wovon 11.000 Tonnen in Abfall und Abwasser landen. Sollten die Sekundärrohstoffe schon heute genutzt werden oder sollten wir damit warten, bis wir „Peak Phosphor“ überschritten haben? Wie kostbar ist die Kacke wirklich? Der Dokumentarfilm „Kostbare Kacke – Zurück in den Kreislauf des Phosphors“ beantwortet diese Fragen. (Ein Film von Nina Daubel, Svenja Kleinschmidt, Ines Fritz, Lukas Haunold, Claudia Puck, Rüdiger Reisenberger und Franz Zehetner).

Zwei BOKUdoku-Filme feiern in Wien Premiere

Die Premiere der beiden Dokumentarfilme findet am 24. Juni 2016 um 15 Uhr im Filmcasino, Margaretenstraße 78, 1050 Wien, statt. Der Eintritt ist frei – für Buffet wird gesorgt sein. Das Team von BOKUdoku freut sich auf zahlreiches Erscheinen.

Karten sind unter folgendem Link zu bestellen:

www.bokudoku-filmpremiere.eventbrite.de

Titelbild: Von Blattschneiderameisen der Gattung Atta skelettiertes Blatt im „Regenwald der Österreicher“ in Costa Rica, aufgenommen im Rahmen eines Projektpraktikums mit Studierenden der Universität Wien im Februar 2015. © Franz Essl

Univ.-Ass. Mag. Dr. Franz Essl arbeitet seit September 2003 im Umweltbundesamt in der Abteilung Biologische Vielfalt und Naturschutz. Seit Mai 2013 arbeitet er in einer zweiten Halbtagsstelle zusätzlich an der Universität Wien in der Abteilung für Naturschutzbiologie, Vegetations- und Landschaftsökologie als Universitätsassistent.

Univ.-Ass. Mag. Dr. Franz Essl. Naturschutzbiologe am Umweltbundesamt und an der Uni Wien

1) Franz, beschreibe bitte kurz Deinen Arbeitsalltag. Was sind Deine Hauptaufgaben?

Mein Arbeitsschwerpunkt umfasst Naturschutzforschung mit einem besonderen Interessensschwerpunkt auf biologische Invasionen, Klimawandel und seine Auswirkungen auf Arten und Lebensräume, Biogeographie und Instrumente des Naturschutzes (z.B. Rote Listen). Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich: Einreichung, Leitung und Bearbeitung von Projekten, Lehre, Betreuung von Masterarbeiten und Dissertationen, Abhaltung von Vorträgen, Teilnahme an Tagungen und Workshops, Medienarbeit und Verfassung von Veröffentlichungen – v.a. von Artikeln in Fachzeitschriften, aber auch von Büchern und Buchbeiträgen. Generell ist meine Arbeit charakterisiert durch eine starke internationale Ausrichtung.

2) Was gefällt Dir an Deinem Job am meisten?

Mich motiviert besonders, Zusammenhänge in der Natur und daraus resultierende Konsequenzen für die Menschheit besser zu verstehen, v.a. im Kontext des rasanten globalen Wandels. Dabei arbeite ich sehr gerne im Team, wobei für mich dabei hohe Eigenmotivation, Zuverlässigkeit, Kreativität und Freude an der Arbeit wichtige Kriterien sind.

3) Was gehört zu den schwierigsten Dingen in Deinem Beruf? Was sind für Dich die größten Herausforderungen?

Die große Bandbreit an Aufgaben verlangt eine entsprechend große Breite persönlicher Fähigkeiten. Diese Anforderungen alle gut abzudecken, persönliche Stärken auszubauen und Schwächen zu beseitigen, ist nicht immer einfach.

Eine zweite Herausforderung ist das Zeitmanagement. Dies bedeutet für mich u.a. eine Fokussierung auf die wichtigen Aufgaben und Ziele und weniger wichtige Arbeiten – falls möglich – nicht zu machen oder zu delegieren. Denn es gibt auch ein Leben jenseits der Arbeit …

4) Wie bist Du auf diesen Job aufmerksam geworden?

Ich hatte schon vor meiner Anstellung im Umweltbundesamt zwei Projekte für das Umweltbundesamt bearbeitet, daraus ist dann damals eigentlich von selbst die Möglichkeit einer Anstellung erwachsen. Die Position an der Universität Wien ergab sich in Folge der Neubesetzung des Lehrstuhls für Naturschutzbiologie, Vegetations- und Landschaftsökologie. Da ich eine jahrelange intensive Kooperation mit dieser Abteilung hatte, war die Annahme einer halben Assistenzstelle ein für mich logischer Schritt, der sich bislang sehr bewährt hat.

5) Welche Qualifikationen waren besonders entscheidend, dass Du diesen Job bekommen hast?

Entscheidend sind sowohl gute fachliche, als auch organisatorische und leitende Fähigkeiten. Für ebenfalls besonders wichtig halte ich Belastbarkeit, Übersicht, Fokussierung und Reflexion, aber auch Kritikfähigkeit und aus Fehlern zu lernen.

6) War es schon immer Dein Wunsch eine Arbeit dieser Art auszuüben oder hattest Du früher andere Berufswünsche?

Ein intensives Interesse für die Natur begleitet mich seit meiner Kindheit. Früher sah ich meine Zukunft im angewandten Naturschutz – dem ich mich weiterhin verbunden fühle. Die Fokussierung auf Forschung erfolgte erst später, gegen Ende meines Studiums, und teilweise sogar erst nachher. Es ist nie zu spät, sich ändernden Interessen zu folgen.

7) Wie siehst Du die Arbeitsmarktsituation in Deinem Umfeld? Wie stehen die Jobaussichten für BiologInnen?

Ich würde mich nicht an etwas besseren oder schlechteren Berufsaussichten bei der Wahl des Studiums orientieren – viel wichtiger ist das eigene Interesse. Generell ist es aber eher schwierig, als Ökologe/in eine fixe Position zu finden – sowohl im angewandten Bereich, als auch in der Forschung. Dabei hat sich die Arbeitsplatzsituation in den letzten 15 Jahren verschlechtert. Der Grund dafür ist, dass die Mehrzahl der Stellen von Personen besetzt ist, die in den nächsten Jahren noch nicht in Pension gehen werden und weil eine Ausweitung des Stellenangebotes nur in geringem Ausmaß erfolgt. Andererseits meine ich aber, dass AbsolventInnen mit Ausdauer und Zähigkeit sowie einer fundierten Ausbildung Jobs finden werden. Zum Einstieg wird es zwar oft nicht die perfekte Stelle sein, aber so kann man Erfahrungen sammeln, die später sehr hilfreich bei der Arbeitssuche sind.

8) Ist ein Biologiestudium für Deine Position notwendig, welche anderen Ausbildungen wären hilfreich?

Für Forschung im Bereich Ökologie und Naturschutzbiologie ist eine fundierte fachliche Grundlage essenziell und das Biologiestudium bietet hier die beste Grundlage. Nahezu ebenso wichtig sind sehr gute analytische und methodische Kenntnisse (z.B. Statistik, GIS, Datenbanken), Englischkenntnisse, und die Fähigkeiten in Netzwerken und Teams zu denken und zu arbeiten. Generell kann ich empfehlen, auf eine gewisse inhaltliche und thematische Breite in der Ausbildung zu achten. Aber: Die individuelle Interessenslage und die persönlichen Stärken entscheiden letztlich darüber, welche konkreten Qualifikationen besonders wichtig sind – diesen Weg muss jede/r für sich selbst gehen.

9) Welche Inhalte des Biologiestudiums benötigst Du in Deinem Berufsalltag am häufigsten?

Das ist schwierig zu beantworten. Am wichtigsten sind für mich wohl die fachlichen und methodischen Grundlagen, die ich mir während des Studiums angeeignet habe. Vieles, was heute für meine Arbeit wichtig geworden ist, habe ich jedoch nicht oder nur bedingt während des Studiums gelernt.

10) Was würdest Du Biologiestudierenden raten, die sich für einen ähnlichen Job interessieren?

Ich würde folgendes raten:

Finde heraus was Dir an einer Arbeit wichtig ist und folge deinen Interessen und Neigungen.

Sei ambitioniert, habe Ausdauer, lass dich nicht entmutigen, bleibe selbstkritisch.

Bleibe neugierig, versuche immer wieder Neues und lerne weiter.

Vielen Dank!

Titelbild: Steinadlermonitoring 2013 © Reinhard Thaller

Mag. Alexander Maringer hat Ökologie mit zoologischem Schwerpunkt an der Universität Salzburg studiert. Nebenbei hat er Ausbildungen für ArcGis sowie diverse außeruniversitäre Projektmanagement- und Medien-Schulungen absolviert. Seit 2011 arbeitet er als Zoologe im Fachbereich Naturraum & Naturschutz in der Nationalpark Gesäuse GmbH.

1) Beschreibe bitte kurz Deinen Arbeitsalltag. Was sind Deine Hauptaufgaben?

Alexander Maringer © Helmut Fröschl

Ich bezeichne meinen Job gerne als „zoologischer Projektmanager“. Ich bin für den zoologischen Teil des Naturraummanagements, des Monitorings und der Forschung im Nationalpark Gesäuse zuständig. Das beginnt beim Luchs und Rothirsch, reicht über Insekten und endet bei kleinsten Gewässerorganismen.

Forschungsfragen, Monitoring usw. werden größtenteils mit Hilfe externer Spezialisten bearbeitet. Ich formuliere den Arbeitsauftrag, begleite die Arbeiten bis hin zum Endbericht und sorge dafür, dass die Erkenntnisse in der Arbeit des Nationalparks auch umgesetzt werden. Neben den sehr spannenden Tagen im Freiland steckt dahinter ein nicht unbeträchtlicher Verwaltungsaufwand und Wissensmanagement am Computer.

2) Was gefällt Dir an Deinem Job am meisten?

Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Es ist eine Kombination aus Forschung am Puls der Zeit, Austausch mit internationalen ExpertInnen, Aufbereitung von Informationen für Öffentlichkeit, Presse und Fachpublikum, sowie dem Verschneiden von Ergebnissen für weitere Forschungsfragen. Ich kann dabei meinen eigenen Ideen nachgehen und habe ausreichend finanziellen Spielraum um allen Aufgaben gerecht werden zu können.

3) Was gehört zu den schwierigsten Dingen in Deinem Beruf? Was sind für Dich die größten Herausforderungen?

Es bleibt schwierig, den Grundgedanken eines Nationalparks, den Prozessschutz, in den Köpfen der Menschen zu verankern. Die wirklich ungezähmte Natur löst Urängste des Kontrollverlustes aus und kaum jemand möchte sich darauf einlassen. Dabei kann jede Lawinenrinne bei uns Zeugnis geben, um wieviel artenreicher und diverser ein Ökosystem ist, das von uns Menschen nicht ständig gepflegt und behütet wird.

Letztlich muss man sich auch verteidigen, dass ein Nationalpark der Öffentlichkeit Geld kostet. Ja, er kostet Geld, nämlich jeder Österreicherin und jedem Österreicher genau 25 Cent pro Jahr!

4) Wie bist Du auf diesen Job aufmerksam geworden?

Die Stelle war in einer großen österreichischen Tageszeitung ausgeschrieben. 90% des Profils traf auf meinen Berufswunsch zu und so musste ich mich einfach bewerben, auch wenn des Gesäuse nicht gerade der Nabel der Welt ist.

5) Welche Qualifikationen waren besonders entscheidend, dass Du diesen Job bekommen hast?

Wenn wir über Freilandarbeit sprechen, dann ist Flexibilität gefragt. Das Wetter im Gebirge ist launisch und selbst weitgereiste Spezialisten sind nicht davor gefeit, dass ihre Zielarten sich bei nassem, trockenem, kaltem oder heißem Wetter nicht blicken lassen. Hier vor Ort die Lage für mehrere Teams gleichzeitig einzuschätzen, sie zu betreuen und das Zwischenmenschliche nicht zu kurz kommen zu lassen, ist mir wichtig, kann aber im Frühsommer schon einmal zum Belastungstest werden.

Weiters ist es wichtig, das Geleistete gut darzustellen. Das haben sich alle ExpertInnen verdient, dass ihre Arbeit sichtbar und ihr Wert anerkannt werden. In der heutigen Zeit ist das eine Art Marketing für Forschung. Nur so ist man bei Förderungen erfolgreich und bekommt auch öffentliche Aufmerksamkeit.

Johnsbach (li) und Panorama des Johnsbach mit Hochtorgruppe (re) © Andreas Hollinger

6) War es schon immer Dein Wunsch eine Arbeit dieser Art auszuüben oder hattest Du früher andere Berufswünsche?

Das Biologiestudium war schon immer mein großer Wunsch. In der ersten Klasse Gymnasium hat ein Biologielehrer mein bereits sehr frühes Interesse für Natur und Tiere verstärkt und ich habe „Feuer gefangen“. Ich belegte naturwissenschaftliche Fächer und freute mich über das Fach „Biologie vertiefend“. Nach der Matura kam nichts anderes als ein Biologiestudium in Betracht.

7) Wie siehst Du die Arbeitsmarktsituation in Deinem Umfeld? Wie stehen die Jobaussichten für BiologInnen?

Ich sehe in meinem Umfeld ein breites Spektrum. Von jungen fähigen BiologInnen, die für ihr Alter ein erstaunliches Spezialwissen mitbringen, sich aber unter Wert verkaufen (müssen), über Technische Büros, die den Wert ihrer Arbeit sehr wohl kennen und oft gesuchte Spezialisten stellen können, bis zu emeritierten Persönlichkeiten, die in ihrem Spezialgebiet allein auf weiter Flur geblieben sind.

In manchen Tätigkeitsfeldern ist die Konkurrenz groß und es fällt selbst den fachlich Besten schwer sich zu behaupten, in anderen Feldern bleiben Ausschreibungen ohne Echo, weil es schlicht niemanden gibt, der die Fragestellung bearbeiten kann.

Es gibt Vieles zu tun für BiologInnen, davon bin ich fest überzeugt. Nur das Wissen, das uns vielleicht fehlt, das kann niemand von heute auf Morgen aus dem Ärmel ziehen. Wer aber den Markt beobachtet, seine Interessen konsequent verfolgt und seine Qualifikationen ausbaut, der wird auch erfolgreich sein.

8) Ist ein Biologiestudium für Deine Position notwendig, welche anderen Ausbildungen wären hilfreich?

Ja, ein einschlägiges Studium ist Voraussetzung. Ich habe Ökologie an der Universität Salzburg studiert und mich auf zoologische Themen spezialisiert. Daneben habe ich Ausbildungen für das Geografischen Informationssystem ArcGIS und diverse außeruniversitäre Projektmanagement- und Medien-Schulungen gemacht.

Notwendig wäre es meines Erachtens schon während des Studiums mehr über die rechtlichen Aspekte der Naturschutzarbeit zu lernen. Darüber hinaus sollte man auf praktische Dinge, wie Projektanträge, Werkverträge und ähnliches vorbereitet werden. All dem steht man ja völlig hilflos gegenüber, wenn man das erste Mal damit konfrontiert wird.

Alexander bei der Arbeit: links © Birgit Falter, rechts © Reinhard Thaller

9) Welche Inhalte des Biologiestudiums benötigst Du in Deinem Berufsalltag am häufigsten?

Zum einen ist es das Wissen über Ökosystemzusammenhänge, das es mir ermöglicht, täglich Einordnungen vorzunehmen und Entscheidungen zu treffen. Zum anderen ist es die im Studium nicht besonders geliebte Theorie, wie man zu einer belastbaren, wissenschaftlichen Studie kommt und seine Ergebnisse korrekt verfasst. Was nie schadet ist Artenkenntnis, denn wenn einem jemand ein Insekt unter die Nase hält, sollte man zumindest wissen, in welchem Buch (oder auf welcher Internetseite) man zu suchen beginnt.

10) Was würdest Du Biologiestudierenden raten, die sich für einen ähnlichen Job interessieren?

Viele beginnen im Nationalpark mit einem Projekt und erweitern ihr Aufgabengebiet bis zu einer Fixanstellung. Bei mir war es wohl ein eher ungewöhnlicher Werdegang, denn ich hatte davor noch nie in einem Nationalpark gearbeitet.

Egal was du tust, wenn du es mit Leidenschaft tust, wirst du gut sein und dich von anderen abheben. Es ist aber auch notwendig nach links und rechts zu schauen und von anderen zu lernen.

Vielen Dank!

Weblink: Nationalpark Gesäuse

Titelbild: Hans Hass (links) mit dem Verhaltenforscher Irenäus Eibl-Eibesfeld (rechts). Aus dem Privatarchiv Eibl-Eibesfeldt (CC-BY-SA 4.0 über Wikimedia Commons)

Diese Worte stammen von dem österreichischen Tauchpionier Hans Hass. Zusammen mit seiner Frau Lotte Hass schrieb er Geschichte. Sie waren die Ersten, die sich aufmachten um die damals noch unbekannte und unberührte Unterwasserwelt der Meere zu entdeckten. Am 16. Juni vor zwei Jahren verstarb die Forscherlegende im Alter von 94 Jahren.

Der österreichische Tauchpionier Hans Hass

„Da sah ich plötzlich einen Mann, der mit wasserdichten Brillen und einem drei Meter langem Speer dicht unter der Oberfläche schwamm und von Zeit zu Zeit für 3 Minuten lang unter Wasser verschwand.“, schrieb Hass über seine Maturareise im Jahr 1937 an der französischen Rivera.

Hass setzte sich damals auf die Klippen und beobachtete neugierig das Verhalten des Mannes. Er konnte sehen, dass er auf den Meeresgrund tauchte und dort Jagd auf Fische machte. Vor lauter Neugier kam er mit diesem Mann namens Guy Gilpatric, einem Schriftsteller, ins Gespräch. Gilpatric erzählte Hass von der Schönheit der Unterwasserwelt, sodass er sich auf den Weg machte um Ausrüstungsgegenstände für die Unterwasserjagd zu bekommen. So begann Hans Hass die Welt unter der Meeresoberfläche zu entdecken. Dieses Ereignis prägte den jungen Forscher. Was folgte, sind unzählige Expeditionen ins Unbekannte.

 Jagd unter Wasser mit Harpune und Kamera

Bei seiner ersten Expedition im Jahr 1938 zur dalmatischen Küste unternahm Hass zusammen mit sechs Kameraden Abstiege mit einem Taucherhelm in bis zu 20 Meter Tiefe und seine ersten Unterwasseraufnahmen entstanden. Auf Basis der Erlebnisse von dieser Reise schrieb er sein erstes Buch „Jagd unter Wasser mit Harpune und Kamera.“

Ein Jahr später reiste Hass mit zwei Freunden nach Curaçao und machte erste Erfahrungen im Freitauchen und Studien an Haien. Er stellte fest, dass die Gefährlichkeit von Haien bei weitem überschätzt wurde. Heute weiß man, dass Haie für den Menschen keine Gefahr darstellen, wenn man sich in ihrer Gegenwart richtig verhält. Auch erste Unterwasseraufnahmen fertige Hass an, die er 1942 zu seinem ersten Film und gleichzeitig dem ersten Unterwasserfilm namens „Pirsch unter Wasser“ zusammenfasste. 1942 folgte seine „Ägäis-Expedition“.

Expedition ins Wiener Eismeer

Im Jahr 1947 gründete Hass ein Organisationsbüro für Meeresforschung in Wien, für welches er eine Assistentin suchte. Da man wusste, dass Hass bald eine neue Expedition starten wird, bekam er unzählige Bewerbungen. 1948 stellt er die junge Wienerin Lotte Baierl ein, die großes Interesse an der Meeresbiologie und an seinen Expeditionen zeigte. Doch Hans Hass war dagegen, Frauen auf Expeditionen mitzunehmen, da er Spannungen auf einer langen Reise zwischen Männern und Frauen verhindern wollte. Baierl hatte die Hoffnung jedoch noch nicht aufgegeben: Sie borgte sich heimlich seine Unterwasserkamera aus und ging in der alten Donau fotografieren. Die Fotos wurden daraufhin in einer großen Wiener Illustrierten unter dem Titel „Expedition ins Eismeer“ veröffentlicht. Hass änderte seine Meinung jedoch vorerst nicht.

Abenteuer im Roten Meer

Damit sich Hass 1949 seine Expedition nach Port Sudan leisten konnte, beschloss er einen weiteren Unterwasserfilm zu drehen. Als er diesen Kulturfilm einer Filmgesellschaft vorstellte, lehnten diese ihn ab. „Mantas hin, Mantas her, was das Publikum will ist eine hübsche Frau. Warum nehmen Sie nicht eigentlich ihr Fräulein Baierl mit? Das gäbe doch gleich eine ganz andere Attraktion!“, sagte man ihm. So kam es, dass sich der Wunsch von Lotte Baierl erfüllte und sie mitreisen konnte. Der Film „Abenteuer im Roten Meer“ wurde 1950 fertiggestellt, welcher damals beim Publikum gut angekommen ist zählt noch heute zu den bedeutendsten Beiträgen des Unterwasserfilms. Im selben Jahr fand die Hochzeit von Hass und Baierl in Küsnacht am Zürichsee statt.

Unternehmen „Xarifa“

1951 erfüllte sich Hass den Traum eines eigenen Forschungsschiffes und kaufte sich das mehr als dreiundvierzeig Meter lange Segelschiff mit drei Masten (Dreimastschoner) „Xarifa“. Es folgte der Umbau zu einem Forschungsschiff, welches am 23. August 1953 im Hafen von Hamburg zur ersten Forschungsfahrt mit der Xarifa auslief. Die Mannschaft bestand aus zwanzig Männern und einer Frau, nämlich Lotte Hass. Zum ersten Mal filmten sie Pottwale bei den Azoren. Sie bereisten die Karibik und den pazifischen Ozean. Weitere Ziele waren die San-Blaas Inseln und Panama.

1954 erschien sein Film „Unternehmen Xarifa“, der erste Unterwasserfilm in Farbe.

Das Forschungsschiff Xarifa Forschungsschiff XARIFA 2007 im Hafen von Monaco (Gio von Gryneck. CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons).

Eine Fortsetzung der Xarifa Expedition wurde 1954 durchgeführt. Diesmal fokusierten sie sich auf die Galápagosinseln und die Kokos-Insel als Forschungsgebiet. 1957 folgte die zweite und letzte Xarifa-Expedition, während dieser das Forschungsteam im Indischen Ozean segelte. 1958 steuerten sie auf die Nikobaren zu und waren somit wohl das erste Forschungsschiff, das 100 Jahre nach der im Jahr 1858 durchgeführten österreichischen Novara-Expedition diese Inselgruppe untersuchte. 1960 verkaufte Hass die Xarifa und beendete vorerst seine Forschungstätigkeit im Meer. Er widmete sich vergleichender Untersuchung von Grundbegriffen in Biologie und Wirtschaft und baute 1963 seine „Energontheorie“, in der er unter anderem versucht, die Stellung des Menschen in einer neuen Sichtweise der Welt darzustellen, aus.

„Lotte, du kannst dir nicht vorstellen wie fantastisch das jetzt war. Ich habe das wieder gesehen, eben was ich vor Jahrzenten gesehen habe, das habe ich jetzt wieder erlebt.“, sagte Hass nach einem seiner letzen Tauchgänge im Jahr 2007.

Zu seinem 88. Geburtstag reiste Hass mit seiner Frau ein letztes Mal nach Port Sudan ans Rote Meer. Er tauchte dort mit dem Dokumentarfilmer Erich Pröll und besuchte Plätze von früheren Expeditionen.

Hans und Lotte Hass auf der Messe boot 2009. (Foto:Dapaan. CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons)

In memoriam Hans Hass

Hans Hass starb am 16. Juni 2013 in Wien. Seinen Nachlass hat er dem Naturhistorischen Museum Wien vermacht. Am 10. Juni 2015 findet im Winter!Sport!Museum! in Mürzzuschlag eine Veranstaltung des TSC Tauchsportclub Mürztal-Austria zu Ehren der Forscherlegende statt.

In memoriam Hans und Lotte Hass am 10. Juni 2015 in Mürzzuschlag: TSC Tauchsportclub Mürztal-Austria

Darüber hinaus arbeitet der Autor des Artikels, Oliver Bruck, an einem Dokumentarfilmprojekt, dessen Ziel es ist, Berichte von Leuten zu sammeln, die die Tauchpioniere Hans und Lotte Hass gekannt haben. Die Berichte werden in Bild und Ton festgehalten, mit der Intention, diese für die Wiener Wissenschaftsgeschichte wertvollen Erzählungen zu erhalten.

Video „Hans Hass der Taucher mit der Kamera“:

Quellen
Jung, Michael: Hans Hass. Erster in allen Meeren. Verlag Norbert Gierschner: Stuttgart 2003.
Hass, Lotte: Ein Mädchen auf dem Meeresgrund. Ueberreuter: Wien 1970.
Naturhistorisches Museum Wien, Archiv für Wissenschaftsgeschichte, Sign. 6/1/3
Pröll, Erich: Interview, geführt von Oliver Bruck am 29.10.2013.

Titelbild: Insektenhotel © Barbara Oberfichtner

Es ist ein erfreulicher Trend, dass immer mehr Menschen bei der Nutzung ihres Gartens Rücksicht auf die ökologische Verträglichkeit ihrer Eingriffe achten. Im Zuge dessen kann man einen wertvollen Beitrag zum aktiven Umweltschutz leisten, indem man Wildtieren Lebensraum bietet, den sie in nicht wenigen Fällen durch Eingriffe wie Waldrodung oder Bautätigkeit anderswo bereits verloren haben.

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Titelbild: Die Batwa-Kinder freuen sich über ihren Wassertank, der über ein Projekt vom Jane Goodall Institut finanziert wurde. © JGI Austria

Der „Bwindi Nationalpark“ im Südwesten Ugandas wurde 1991 gegründet, um die dortige Biodiversität zu erhalten. Vor 1991 lebte im Dschungel von Bwindi ein Naturvolk, die Batwa Pygmäen, die ältesten noch lebenden Bevölkerungsgruppen in Afrika. Der Wald war ihre Heimat – für 70.000 Jahre.

„Im Wald haben wir besser gelebt, wir waren nicht daran gewöhnt, dass so viele sterben!“, erzählt die Stammälteste in einem Interview.

Batwa-Kinder fotografiert von dem Dokumentarfilmer Fritz Ofner.

Das Pygmäenvolk fand im Regenwald Früchte, Kräuter oder ähnliches und konnte somit mit ihren natürlichen Heilmethoden Hilfe bei Krankheiten leisten. Des Weiteren nahmen sie als Nomaden nie mehr als sie für das eigene Überleben benötigten, und lebten so im Einklang mit der Natur. Als das Schutzgebiet Bwindi errichtet wurde, war man davon überzeugt, dass diese Menschen nicht zur dortigen Natur gehören. Die ugandische Armee vertrieb sie mit Waffengewalt aus ihrer Heimat. Sie bekamen keine Unterstützung. Seither leben die ehemaligen Nomaden als landlose Almosenbezieher in den Bergen nahe der Stadt Kabale in Uganda und kämpfen ums Überleben.

In den Bergen mangelt es ihnen an den wesentlichen Mitteln zum Überleben, wie zum Beispiel an sauberem Trinkwasser. 80% aller Krankheiten und die daraus resultierenden Todesfälle sind auf verseuchtes Trinkwasser zurückzuführen. Die Kindersterblichkeitsrate beträgt 50% in den ersten fünf Lebensjahren. Das Regenwasser wird in einem Wassertank aufgefangen, jedoch gibt es keine Möglichkeit, den Tank regelmäßig zu reinigen, damit das Wasser trinkbar bleibt.

Methode der Wasserdesinfektion

Methoden zur Wasserdesinfektion, wie die SODIS-Methode (Solare Wasserdesinfektion), die derzeit von rund 5 Millionen Menschen genutzt wird, helfen weiter. Mit Wasser gefüllte PET-Flaschen werden in die Sonne gelegt, denn die UV-Strahlung der Sonne deaktiviert die Krankheitserreger im Wasser. Die Dauer des Desinfektionsprozesses hängt von der UV-Intensität der Sonne ab. Dies führt zum einzigen Problem der Methode, da die Menschen nicht wissen, ab wann das Wasser trinkbar ist.

Das Gerät WADI zeigt an, ab wann das Wasser trinkbar ist.

Das innovative Gerät „WADI™“ der Wiener Firma Helioz wird neben die Flaschen gelegt und misst so die UV-Strahlung der Sonne. Ein lachender Smiley am Display zeigt an, wann das Wasser getrunken werden kann. Das solarbetriebene WADI ist umweltfreundlich und wartungsfrei.

Ziele – Gemeinsam etwas erreichen

Ziel ist es, jeder Batwa-Familie Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen. Im Rahmen des Freiwilligen Umweltjahres (FUJ) bei der Jugend-Umwelt-Plattform JUMP und dem Jane Goodall Institut-Austria unterstützt das Jugend-Umwelt-Projekt „BatWadi – Mit WADI™ zum Wasser!“ von Oliver Bruck (Projektleiter) die Batwa Community des Jane Goodall Institutes – Austria. Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie hier.

Das Benefizkonzert „Wien grüßt Afrika“ zugunsten der Batwa Pygmäen findet am 17. April im Naturhistorischen Museum um 19:00 Uhr statt.

Das Jane Goodall Institut-Austria lädt Sie herzlich zum Benefizkonzert „Wien grüßt Afrika“ zugunsten der Batwa Pygmäen am 17.04.2015 um 19:00 Uhr im Naturhistorischen Museum Wien ein. Im Rahmen der Veranstaltung wird ein Einblick in das Jugend-Umwelt-Projekt „BatWadi – Mit WADITM zum Wasser” gegeben. Weiters bietet das Operettenensemble „Oper@Tee“ ein Konzertprogramm mit Wienerliedern, Operettenschlagern und Arietten aus dem Wiener Vorstadttheater zum Thema „Afrika“. Alle Einnahmen des Konzertes fließen direkt in die Finanzierung von einem einfachen Wasserversorgungssystem für die Batwa Pygmäen. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.

Quellen
http://www.janegoodall.at/projekte/landwirtschaft/, 10.03.2015
http://www.janegoodall.at/benefizkonzert-wien-grust-afrika/, 10.03.2015

Titelbild: Schulexkursion Gymnasium Admont. © C. Mairhuber

Mag. Dr. Christian Mairhuber ist seit 2010 Vertragsbediensteter beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung: sog. “Naturschutzbeauftragter” an der Baubezirksleitung des (österreichweit größten) Bezirkes Liezen. Zuvor (2004-2010) war er Biologe bei dem Technischen Büro für Biologie Ökoteam (www.oekoteam.at) in Graz.
Parallel dazu ist er seit 2002 Lehrbeauftragter der Uni Graz.

Christian Mairhuber

1) Christian, beschreibe bitte kurz Deinen Arbeitsalltag. Was sind Deine Hauptaufgaben?

Den überwiegenden Teil (~80-90%) meiner Arbeitszeit beanspruchen Amtssachverständigendienste für diverse Behörden (zB für Bezirkshauptmannschaft/Polit. Expositur, Landesregierung (zB UVP-Verfahren), Agrarbezirksbehörde).
Daneben bleibt aber noch ein wenig Zeit für zB Vertragsnaturschutz, Öffentlichkeitsarbeit (Exkursionen & Vorträge mit/bei Schulen, Kindergärten,verschiedenen Naturschutzorganisationen uvm.), für Projektbegleitung bei Naturschutzprojekten (zB life+) und weiteren landeseigenen Vorhaben (v.a. Wasser- und Straßenbauprojekte).

2) Was gefällt Dir an Deinem Job am meisten?

Das Spannendste an meinem Beruf ist sicher das sehr breite, äußerst diverse Aufgabenspektrum (von zB Kleintieren wie Insekten über Amphiben, Reptilien, Vögeln bis zu großen Säugetieren; von der Gewässerökologie über Offenland bis zu Wald) bei den verschiedenen Vorhabensbereichen (und somit auch diversen Rechtsgrundlagen) in den unterschiedlichsten Größenausprägungen. So landen bei mir Anfragen zur Entfernung von einzelnen Bäumen oder zu kleinsten Grabenräumungen, über Haus- , Wege- und Straßen- und Kraftwerksbauvorhaben ebenso am Tisch, wie große, UVP-pflichtige Projekte!

Spannend an meinem Beruf ist weiters, täglich mit den unterschiedlichsten Personen (-gruppen) tun zu haben und – trotz teilweise auf beiden Seiten vorhandenen Vorbehalten – immer wieder gute Lösungswege bzw. Kompromisse zu finden.

Schön ist es weiters, bei der täglichen Arbeit durch die Einbindung in die Planungsphase oder spätestens im Verwaltungsverfahren selbst, aktiv Naturschutzbelange einbringen zu können, gegebenenfalls weitere Maßnahmen einzufordern und zu entwickeln und die Ergebnisse einige Zeit später im Zuge der obligaten Überprüfungen zu evaluieren!

Darüber hinaus ist es ein sehr großer Vorteil in einer derart großen Organisation tätig sein zu dürfen, da zu nahezu jedem Rechts- und Fachbereich erfahrene Kollegen existieren, die man jederzeit um Auskunft bitten kann.

Nicht ganz unwesentlich für unsere Berufssparte sind aber vor allem auch der sichere Job samt adäquater Bezahlung bei trotzdem flexiblen/familientauglichen Arbeitszeiten, die Möglichkeit im Zuge von Aussendiensten in der Natur des traumhaften Bezirkes unterwegs sein zu können und – wie in meinem Falle glücklicherweise – wunderbare Arbeitskollegen!

LIFE+ Projekt in Admont: Enns Renaturierung (© C. Mairhuber)

3) Was gehört zu den schwierigsten Dingen in Deinem Beruf? Was sind für Dich die größten Herausforderungen?

Aufgrund zeitlicher und finanzieller Ressourcen ist es nicht immer möglich, Grundlageninformationen entsprechender Genauigkeit selbst zu erheben bzw. einzuholen , demnach sind Entscheidungen de facto oftmals bei pessimaler Datenlage zu treffen, was einem – wie man später meist merkt – manchmal besser, manchmal auch schlechter gelingt!

Weiters sind wir in unserem Tun strikt an rechtliche Vorgaben (zB Gesetze, Verordnungen,…) gebunden, deren Inhalt, sowie juristische Auslegung man sich durchaus das ein oder andere mal anders wünschen würde, aber beim Erlassen derartiger Rechtsgrundlagen werden/sind eben nicht ausschließlich “Naturschutz-Belange” heranzuziehen!

4) Wie bist Du auf diesen Job aufmerksam geworden?

Im Gespräch mit Biologen-Kollegen wurde ich auf dieses Stellenangebot aufmerksam gemacht.

5) Welche Qualifikationen waren besonders entscheidend, um zu diesem Job zu kommen?

Grundsätzliche Voraussetzung für diese Stelle ist ein Studium der Biologie (“Freiland-/Feldbiologe”; kein “Laborbiologe”).

Ausschlaggebend für die Vergabe sind aber die Zusatzqualifikationen (technische Ausbildungen, ua. CAD & GIS-Kentnisse; rechtliche Grundkenntnisse; breites naturschutzfachliches Wissen), ausreichend Praxis, sowie entsprechende soziale Kompetenz und Auftreten.

Amphibienschutz an Landesstraßen (© C. Mairhuber)

6) War es schon immer Dein Wunsch eine Arbeit dieser Art auszuüben oder hattest Du früher andere Berufswünsche?

Einen Beruf inmitten der Natur (zB als Gärtner, Jäger, Fischer, Förster) auszuüben war schon immer mein Herzenswunsch. Dass ich mich genau in diese Richtung entwickelt habe, ist eigentlich mehr oder weniger nur Zufall.

7) Wie siehst Du die Arbeitsmarktsituation in Deinem Umfeld? Gibt es für BiologInnen Arbeitsmöglichkeiten?

Grundsätzlich erscheint mir die Arbeitsmarktsituation für “Freilandbiologen” immerwährend schwierig zu sein, da beständig zahlreiche Studenten diese Richtung wählen und der Bedarf in der Privatwirtschaft, sowie im öffentlichen Dienst (Verwaltung, Museen, Universität,..) jedoch enden wollend ist.

Ich möchte aber keinesfalls jemanden entmutigen, dieses Studium bzw. diese “Fachrichtung” zu wählen, da das Studium selbst höchst spannend ist und sich – nicht zufällig – die begeistertsten, innovativsten und einsatzbereitesten Studenten (die sich zB bei Exkursionen oder auch anderen Lehrveranstaltungen bereits nach wenigen Minuten hervorheben/herauskristallisieren) auch später beruflich fix verankert wieder finden, da genau diese Personen während deren Ausbildung zahlreiche Praktika machen, somit zu vielen Zusatzqualifikationen kommen und im Laufe der Zeit ein breites Netzwerk an Personen aufgebaut haben und dadurch von ua. auch nicht öffentlich ausgeschrieben, internen Stellenangeboten erfahren bzw. sich aufgrund deren besseren Qualifikationen bei Hearings durchsetzen!

Demnach lautet mein Motto für Interessierte “Gas geben und das zu machen bzw. weiter zu verfolgen , was euch Spaß macht, selbst wenn zahlreiche Zurufer von Außen euch dies nicht wirklich empfehlen”!

8) Ist ein Biologiestudium für Deine Position notwendig, welche anderen Ausbildungen wären hilfreich?

Biologiestudium ist obligat, daneben sind sämtliche, der ua. Fähigkeiten von Vorteil (s. Frage 5)

  • Technische Kenntnisse (Pläne lesen, Karten interpretieren, v.a. GIS/CAD, PC-Kenntnisse, Bauaufsichten…)
  • Grundlagenwissen Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei
  • Breites fachliches Wissen ist bevorzugt (Artenkenntnisse bei Tier- und Pflanzenarten, Lebensräume, Gewässerökologie)
  • Rechtliche Grundkenntnisse (EU-Vorgaben, Bundes- & Landesgesetze, weitere Gesetze, Normen, Vorgaben …)
  • Umwelt-/Ökopädagogik
  • Erfahrungen im Formulieren von Gutachten

Außendienste samt Erfahrungen mit Dritten (Landwirten, Projektplanern, Baufirmen usw.)

9) Welche Inhalte des Biologiestudiums benötigst Du in Deinem Berufsalltag am häufigsten?

Die Erkenntnisse der Verhaltensforschung, darüber hinaus v.a. die Artenkenntnis und die Fähigkeiten, Ergebnisse samt Schlussfolgerungen zu Papier zu bringen.

10) Was würdest Du Biologiestudierenden raten, die sich für einen ähnlichen Job interessieren?

… sich früh genug um ausreichend Praxis zu kümmern, nach dem Studium erst daran zu denken, ist ein bisschen spät!

… auch über den Tellerrand zu schauen, welche relevanten – v.a. fachlich nahen – Belange außer dem Naturschutz auch noch existieren!

… gutes Durchhaltevermögen!

… & zu guter Letzt: ”reich heiraten”!

Vielen Dank für das Interview!

Kontakt und Links zum Thema:
Christian Mairhuber – Verwaltung Land Steiermark
Life+ Projekt: „Flusslandschaft Enns“

 Titelbild: Ringelnatter (© Roland Viertlmayr)

Mitte Juni fand in den Haslacher Auen eine Schlangenexkursion unter der Leitung von Mag. Dr. Werner Kammel statt. Ziel war es, das Wissen über heimische Schlangen zu vertiefen und die in den Murauen vorkommenden Arten [Würfel-, Äskulap-, Ringel- und Schlingnatter] zu finden.

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Tobias Friedel hat, nach dem Besuch der Land- und Forstwirtschaftlichen Schule in Wieselburg, begonnen Biologie in Wien zu studieren. 2008 hat er das Studium mit der Spezialisierung Anthropologie/ Humanökologie abgeschlossen. Seit 2009 arbeitet er bei dem technischen Büro für erneuerbare Energie „ImWind Operations GmbH“. Er betreut dort die Naturschutzbelange im Zusammenhang mit Windkraftprojekten.

1) Tobias, beschreibe bitte kurz Deinen Arbeitsalltag. Was sind Deine Hauptaufgaben?

Tobias Friedel

Genehmigungsverfahren, UVP Verfahren, Technische Planung von Windparks, Betreuung von Ausgleichsflächen, Konzeption von Vorhaben und Ausgleichsmaßnahmen.

2) Was gefällt Dir an Deinem Job am meisten?

Abwechslungsreich, Beschäftigung mit Naturschutz- und Wildökologiebelangen.

3) Was gehört zu den schwierigsten Dingen in Deinem Beruf? Was sind für Dich die größten Herausforderungen?

Viele Dinge im Kopf behalten und vorantreiben.

4) Wie bist Du auf diesen Job aufmerksam geworden?

Durch Kontakte.

5) Welche Qualifikationen waren besonders entscheidend, um zu diesem Job zu kommen?

Individuelle Zusatzqualifikationen, in meinem Fall war das Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Jagd.

6) War es schon immer Dein Wunsch eine Arbeit dieser Art auszuüben oder hattest Du früher andere Berufswünsche?

Ich habe mich immer eher treiben lassen und bin dort geblieben, wo es mir gefallen hat.

7) Wie siehst Du die Arbeitsmarktsituation in Deinem Umfeld? Gibt es für BiologInnen Arbeitsmöglichkeiten?

Immer mehr Betreiber erkennen die Bedeutung des Naturschutzes, damit verbunden ist eine fachlich profunde Auseinandersetzung damit, ich denke Biologen sind da immer noch gefragt.

8) Ist ein Biologiestudium für Deine Position notwendig, welche anderen Ausbildungen wären hilfreich?

Alles andere als Biologie ist gefragt. Um als Biologe in diesem Bereich Erfolg zu haben muss man die Leute überzeugen, dass man den Unternehmen einen Mehrwert bringt. Das ist oft nicht leicht.

9) Welche Inhalte des Biologiestudiums benötigst Du in Deinem Berufsalltag am häufigsten?

Ich brauche letztlich mein biologisches Verständnis. Ich habe ständig mit anderen Fragestellungen zu tun und muss dafür Einschätzungen oder Lösungen finden. Ich weiß, wo ich nachlesen oder nachfragen kann.

10) Was würdest Du Biologiestudierenden raten, die sich für einen ähnlichen Job interessieren?

Zusatzqualifikationen sind entscheidend, zb. ACAD oder GIS, Projektmanagement, Recht (Naturschutzrelevant), Raumplanung, Land- und Forstwirtschaft …

Vielen Dank für das Interview!

Tobias Friedel
Visitenkarte bei ImWind