Titelbild: Kathrin beim Honigbienenworkshop mit Kindern im NationalparkCamp Lobau. © Gerhard Hofer

Mag. Kathrin Hischenhuber hat bis 2011 Zoologie, mit dem Schwerpunkt Evolution und Insekten, an der Universität Wien studiert. Seit 2008 ist sie bei der UmweltBildungWien tätig, wo sie seit 2011 Vollzeit als Besucherbetreuerin in Front und Back Office sowie als pädagogische Mitarbeiterin und Projektleiterin angestellt ist.

Mag. Kathrin Hischenhuber

1) Beschreibe bitte kurz Deinen Arbeitsalltag. Was sind Deine Hauptaufgaben?

Meine Hauptaufgaben sind die Durchführung von Exkursionen, Workshops und Camps vor allem mit biologischem Schwerpunkt. Außerdem bin ich für die pädagogische Leitung verschiedener Umweltstationen und Veranstaltungsreihen sowie die Konzeptgestaltung für verschiedene Zielgruppen zuständig.

2) Was gefällt Dir an Deinem Job am meisten?

Mir gefällt die Vielfalt an Aufgaben, sodass kein Tag wie der andere ist. An einem Tag sind Kindergartengruppen zu Gast, am nächsten führe ich Workshops mit Jugendlichen aus ganz Europa durch und am dritten plane ich neue Workshops und Veranstaltungen für PädagogInnen.

3) Was gehört zu den schwierigsten Dingen in Deinem Beruf? Was sind für Dich die größten Herausforderungen?

Die größte Herausforderung ist wahrscheinlich im Front Office täglich eine Vielzahl an Programmen gut vorzubereiten, bestmöglich und gut gelaunt durchzuführen – ganz gleich ob es schüttet, eine Hitzeperiode oder Gelsenplage herrscht, es Tag oder Nacht ist oder man vielleicht unausgeschlafen ist. Im Back Office ist es immer eine große, aber schöne, Herausforderung, innovative Veranstaltungen auf dem hohen Qualitätslevel der UmweltBildungWien für Zielgruppen von Jung bis Junggeblieben zu planen und zu realisieren.

4) Wie bist Du auf diesen Job aufmerksam geworden?

Im Biozentrum der Universität Wien gab es einen Bio-Informationstag, bei dem auch die UmweltBildungWien zu Gast war. Ich war von der Idee, Menschen die Biologie greifbarer zu machen, sofort begeistert und habe mich, wie man sieht erfolgreich, beworben.

Exkursion in Ungarn mit Jugendlichen im Rahmen eines bilateralen EU-Projektes. © Gerhard Hofer

5) Welche Qualifikationen waren besonders entscheidend, dass Du diesen Job bekommen hast?

Neben dem Biologiestudium ist es sicher die Bereitschaft, immer dazuzulernen und in einem großen, vielfältigen Team auch über die Grenzen Österreichs zu arbeiten sowie die Fähigkeit kreative Prozesse und Projekte mitzugestalten und umzusetzen.

6) War es schon immer Dein Wunsch eine Arbeit dieser Art auszuüben oder hattest Du früher andere Berufswünsche?

Ursprünglich wollte ich in der Verhaltensforschung tätig werden. Nach den ersten Semestern hat sich mein Interesse aber Insekten und Naturschutzthemen zugewandt und ich habe parallel zum Studium begonnen, in der Vermittlungsarbeit vor allem mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, wo ich bis heute tätig bin.

Auf der Suche nach Bodenlebewesen mit Familien. © Gerhard Hofer

7) Wie siehst Du die Arbeitsmarktsituation in Deinem Umfeld? Wie stehen die Jobaussichten für BiologInnen?

Die Jobaussichten für Biologen werden allgemein als eher schlecht eingestuft, aber ich denke, dass jeder seine Nische findet, wenn er Geduld beim Suchen aufweist, weiß was er machen möchte und bereit ist Kompromisse einzugehen.

8) Ist ein Biologiestudium für Deine Position notwendig, welche anderen Ausbildungen wären hilfreich?

Das Biologiestudium ist notwendig, weil ich sonst keine Programme im biologischen Bereich planen und umsetzen könnte. Eine pädagogische Ausbildung und viele themenspezifische Zusatzqualifikationen (Fremdsprachen, Management, Spezialausbildungen bei der Hege und Pflege ausgewählter Arten wie die Imkerei, etc.) sind sehr hilfreich.

9) Welche Inhalte des Biologiestudiums benötigst Du in Deinem Berufsalltag am häufigsten?

Ökologie, Zoologie und Botanik (Artkenntnisse, Ökosysteme, Naturschutz etc.) sind sicher die Inhalte, die ich am häufigsten anwende.

10) Was würdest Du Biologiestudierenden raten, die sich für einen ähnlichen Job interessieren?

Ich würde raten, sich im Gegensatz zum wissenschaftlichen Bereich, nicht nur auf ein Fachgebiet zu spezialisieren, sich auch nach Abschluss des Studiums weiterzubilden und bereit zu sein, in viele Bereiche hineinzuschnuppern sowie auch „nichtbiologische“ Tätigkeiten auszuüben.

Vielen Dank!

Weblink: UmweltBildungAustria