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Abb. 1: Ulrike Mittermüller, BSc.

Titelbild: © Ulrike Mittermüller

Ulrike Mittermüller, BSc., hat Biologie mit dem Schwerpunkt Natur- und Umweltschutz an der Universität Wien studiert und arbeitet als selbstständige Waldpädagogin und Naturvermittlerin in Niederösterreich.

1) Beschreibe bitte kurz Deinen Arbeitsalltag. Was sind Deine Hauptaufgaben?

Zu meinen Aufgaben zählen die Organisation, Koordination und Durchführung von Exkursionen und Workshops.
Als Naturvermittlerin und Waldpädagogin ist es mir ein Anliegen, die Teilnehmer meiner Veranstaltungen mit dem Wald bzw. der Natur vertraut zu machen.
Während unserer Führungen verbringen wir unsere gemeinsame Zeit mit jeder Menge Spaß in der Natur, hier wird das Wissen spielerisch vermittelt und nachhaltig gefestigt.

2) Was gefällt Dir an Deinem Job am meisten?

Am meisten gefällt mir, dass ich den Teilnehmern – Kindern und Erwachsenen – das vermitteln kann, von dem ich selbst sehr begeistert bin: die Natur.
Ich habe eine sehr abwechslungsreiche und kreative Arbeit, bei der ich meine Kurse so gestalten kann, wie ich das möchte. Besonders schön ist es, wenn ich die selbst gestalteten Konzepte dann durchführen kann und diese gut angenommen werden.

3) Was gehört zu den schwierigsten Dingen in Deinem Beruf? Was sind für Dich die größten Herausforderungen?

Eine der größten Herausforderungen ist sicherlich, sich auf verschiedenste Gruppen einzulassen und das Wissen an die jeweilige Gruppe, zum Beispiel Kindergartenkinder, Erwachsene, Senioren oder auch Personen mit besonderen Bedürfnissen anzupassen.

Abb. 2: Kindern die Umwelt näher bringen – für Ulrike Mittermüller der Traumjob und Berufsalltag in einem. © Ulrike Mittermüller

4) Wie bist Du auf diesen Job aufmerksam geworden?

Vor einigen Jahren bin ich zufällig auf die Ausbildung zur zertifizierten Waldpädagogin gestoßen und informierte mich darüber. Für mich war die Kombination von Forstwirtschaft und Naturschutz sehr spannend.
Nach dem Abschluss der Ausbildung führte ich zuerst Gruppen in den Wienerwald Naturparken. Dann machte ich mich selbstständig, da ich die Organisation der Führungen auch sehr spannend finde.
Da es immer wieder Veränderungen gibt, habe ich mich mit meinen KollegInnen zu der Kooperationsplattform „Natur plus – mehr erleben“ zusammengeschlossen. Dies erleichtert die Organisation und außerdem können wir unseren Kunden ein breiter gefächertes Angebot bieten.

5) Welche Qualifikationen waren besonders entscheidend, dass Du diesen Job bekommen hast?

Einerseits natürlich die Ausbildung zur zertifizierten Waldpädagogin, bei der ich lernte, Wissen spielerisch zu vermitteln. Andererseits aber auch diverse Übungen beziehungsweise Exkursionen an der Uni Wien, bei denen ein guter Grundstock der Artenkenntnis für die Arbeit in der Natur gelegt wurde.

6) War es schon immer Dein Wunsch eine Arbeit dieser Art auszuüben oder hattest Du früher andere Berufswünsche?

Schon früh war es mein Wunsch, später einmal als Biologin tätig zu sein. Die Idee, dies mit Vermittlungsarbeit zu kombinieren kam allerdings erst später.

Abb. 3: Das das wohl für ein Tier ist? Ulrike Mittermüller bringt Kinder und Tiere auf Tuchfühlung, um Ängste abzubauen und Interesse an der Natur zu wecken. © Ulrike Mittermüller
Abb. 4: So bunt ist die Natur – Kinder lernen über die Farben und Farbstoffe von Pflanzen. © Ulrike Mittermüller

7) Wie siehst Du die Arbeitsmarktsituation in Deinem Umfeld? Wie stehen die Jobaussichten für BiologInnen?

Sicherlich ist die Arbeitsmarktsituation für BiologInnen schwierig. Man muss sein Feld finden und überlegen, wie man dieses am Besten für sich nutzen kann. Allerdings muss man auch mutig genug sein, einfach ins kalte Wasser zu springen. Wenn man diesen Mut aufbringen kann, wird man auch seinen Weg machen.

8) Ist ein Biologiestudium für Deine Position notwendig, welche anderen Ausbildungen wären hilfreich?

Notwendig ist es nicht, allerdings ist es sehr hilfreich. Die Artenkenntnis, die mir im Studium vermittelt wurde, erleichtert mir die Arbeit ungemein. Außerdem lernt man im Studium die ökologischen Kreisläufe sehr gut kennen. Das Studium hilft mir also sicherlich auch dabei, auf die Fragen der Besucher meiner Führungen besser eingehen zu können.

Abb. 5: Teil der Workshops: Holz als Naturwerkstoff erleben und im wahrsten Sinne beGREIFEN. © Ulrike Mittermüller

9) Welche Inhalte des Biologiestudiums benötigst Du in Deinem Berufsalltag am häufigsten?

Besonders häufig brauche ich botanische und zoologische sowie auch naturschutzrelevante Inhalte.

10) Was würdest Du Biologiestudierenden raten, die sich für einen ähnlichen Job interessieren?

Sich die Arbeit bei der einen oder anderen Führung einmal anzuschauen. Man sollte für diese Tätigkeit auch motiviert sein, seine botanische und zoologische Artenkenntnis stetig auszubauen um für Fragen von TeilnehmerInnen gut gewappnet zu sein.

Vielen Dank!

Weblink: Natur plus – mehr erleben

Titelbild: Kathrin beim Honigbienenworkshop mit Kindern im NationalparkCamp Lobau. © Gerhard Hofer

Mag. Kathrin Hischenhuber hat bis 2011 Zoologie, mit dem Schwerpunkt Evolution und Insekten, an der Universität Wien studiert. Seit 2008 ist sie bei der UmweltBildungWien tätig, wo sie seit 2011 Vollzeit als Besucherbetreuerin in Front und Back Office sowie als pädagogische Mitarbeiterin und Projektleiterin angestellt ist.

Mag. Kathrin Hischenhuber

1) Beschreibe bitte kurz Deinen Arbeitsalltag. Was sind Deine Hauptaufgaben?

Meine Hauptaufgaben sind die Durchführung von Exkursionen, Workshops und Camps vor allem mit biologischem Schwerpunkt. Außerdem bin ich für die pädagogische Leitung verschiedener Umweltstationen und Veranstaltungsreihen sowie die Konzeptgestaltung für verschiedene Zielgruppen zuständig.

2) Was gefällt Dir an Deinem Job am meisten?

Mir gefällt die Vielfalt an Aufgaben, sodass kein Tag wie der andere ist. An einem Tag sind Kindergartengruppen zu Gast, am nächsten führe ich Workshops mit Jugendlichen aus ganz Europa durch und am dritten plane ich neue Workshops und Veranstaltungen für PädagogInnen.

3) Was gehört zu den schwierigsten Dingen in Deinem Beruf? Was sind für Dich die größten Herausforderungen?

Die größte Herausforderung ist wahrscheinlich im Front Office täglich eine Vielzahl an Programmen gut vorzubereiten, bestmöglich und gut gelaunt durchzuführen – ganz gleich ob es schüttet, eine Hitzeperiode oder Gelsenplage herrscht, es Tag oder Nacht ist oder man vielleicht unausgeschlafen ist. Im Back Office ist es immer eine große, aber schöne, Herausforderung, innovative Veranstaltungen auf dem hohen Qualitätslevel der UmweltBildungWien für Zielgruppen von Jung bis Junggeblieben zu planen und zu realisieren.

4) Wie bist Du auf diesen Job aufmerksam geworden?

Im Biozentrum der Universität Wien gab es einen Bio-Informationstag, bei dem auch die UmweltBildungWien zu Gast war. Ich war von der Idee, Menschen die Biologie greifbarer zu machen, sofort begeistert und habe mich, wie man sieht erfolgreich, beworben.

Exkursion in Ungarn mit Jugendlichen im Rahmen eines bilateralen EU-Projektes. © Gerhard Hofer

5) Welche Qualifikationen waren besonders entscheidend, dass Du diesen Job bekommen hast?

Neben dem Biologiestudium ist es sicher die Bereitschaft, immer dazuzulernen und in einem großen, vielfältigen Team auch über die Grenzen Österreichs zu arbeiten sowie die Fähigkeit kreative Prozesse und Projekte mitzugestalten und umzusetzen.

6) War es schon immer Dein Wunsch eine Arbeit dieser Art auszuüben oder hattest Du früher andere Berufswünsche?

Ursprünglich wollte ich in der Verhaltensforschung tätig werden. Nach den ersten Semestern hat sich mein Interesse aber Insekten und Naturschutzthemen zugewandt und ich habe parallel zum Studium begonnen, in der Vermittlungsarbeit vor allem mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, wo ich bis heute tätig bin.

Auf der Suche nach Bodenlebewesen mit Familien. © Gerhard Hofer

7) Wie siehst Du die Arbeitsmarktsituation in Deinem Umfeld? Wie stehen die Jobaussichten für BiologInnen?

Die Jobaussichten für Biologen werden allgemein als eher schlecht eingestuft, aber ich denke, dass jeder seine Nische findet, wenn er Geduld beim Suchen aufweist, weiß was er machen möchte und bereit ist Kompromisse einzugehen.

8) Ist ein Biologiestudium für Deine Position notwendig, welche anderen Ausbildungen wären hilfreich?

Das Biologiestudium ist notwendig, weil ich sonst keine Programme im biologischen Bereich planen und umsetzen könnte. Eine pädagogische Ausbildung und viele themenspezifische Zusatzqualifikationen (Fremdsprachen, Management, Spezialausbildungen bei der Hege und Pflege ausgewählter Arten wie die Imkerei, etc.) sind sehr hilfreich.

9) Welche Inhalte des Biologiestudiums benötigst Du in Deinem Berufsalltag am häufigsten?

Ökologie, Zoologie und Botanik (Artkenntnisse, Ökosysteme, Naturschutz etc.) sind sicher die Inhalte, die ich am häufigsten anwende.

10) Was würdest Du Biologiestudierenden raten, die sich für einen ähnlichen Job interessieren?

Ich würde raten, sich im Gegensatz zum wissenschaftlichen Bereich, nicht nur auf ein Fachgebiet zu spezialisieren, sich auch nach Abschluss des Studiums weiterzubilden und bereit zu sein, in viele Bereiche hineinzuschnuppern sowie auch „nichtbiologische“ Tätigkeiten auszuüben.

Vielen Dank!

Weblink: UmweltBildungAustria

Originalartikel: Ruttner B., 2011. Durch den Nationalpark Hohe Tauern. Bioskop (1), 39.Download (pdf)

Schon im bioskop 2/2009 hatten die verschiedenen Nationalparks die Gelegenheit sich vorzustellen. Für Biologielehrer bietet sich in den Nationalparks die Gelegenheit, den Schülern auf vielfältige Weise die Natur Österreichs nahe zu bringen. Weiterlesen