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Titelbild: Margit Delefant in Costa Rica mit Schüler/innen und Student/innen

Margit Delefant unterricht am BG/BRG Fürstenfeld Biologie und Umweltkunde, Chemie, Physik und Gesundheitsbildung. An der KF-Uni Graz ist sie Koordinatorin für Fachdidaktik für das Unterrichtsfach Biologie- und Umweltkunde. An Schulen ist sie seit 1983 tätig, Lektorin für Fachdidaktik ist sie seit 2005.

Mag. Margit Delefant

1) Beschreibe bitte kurz Deinen Arbeitsalltag. Was sind Deine Hauptaufgaben?

Ich unterrichte Zehn- bis Fünfzigjährige. Hauptaufgaben dabei sind Planung, Kreativität und Koordination.

2) Was gefällt Dir an Deinem Job am meisten?

Mir gefällt die tägliche “Biodiversität” in meinem Arbeitsalltag mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

3) Was gehört zu den schwierigsten Dingen in Deinem Beruf? Was sind für Dich die größten Herausforderungen?

Am schwierigsten sind für mich die Herausforderungen durch das “System” Schule, mit dem ich nicht immer ganz einverstanden bin. An zwei verschiedenen Dienststellen zu arbeiten, erfordert gute Selbstorganisation.

4) Wie bist Du auf diesen Job aufmerksam geworden?

Auf einen Job als Lehrerin habe ich einige Jährchen gewartet. In dieser Zeit habe ich im Naturschutz und bei verschiedenen biologischen Projekten gearbeitet und recht bald als Lehrbeauftragte an der Uni. Dadurch habe ich auch vom Pilotprojekt der Uni Graz gewusst, für die fachdidaktische Lehre Bundeslehrer/innen anzustellen.

10. Gesundheitstag, Elternverein BG/BRG Fürstenfeld, 2013

5) Welche Qualifikationen waren besonders entscheidend, dass Du diesen Job bekommen hast?

Entscheidend dafür war bestimmt, dass ich schon länger in der Lehrer/innenaus- und -fortbildung tätig war.

6) War es schon immer Dein Wunsch eine Arbeit dieser Art auszuüben oder hattest Du früher andere Berufswünsche?

Lehrerin wollte ich immer sein, allerdings war ich mit meiner Ausbildung im didaktischen Bereich nicht zufrieden und habe daher Wege gesucht, um mich in diesem Bereich zu steigern.

7) Wie siehst Du die Arbeitsmarktsituation in Deinem Umfeld? Wie stehen die Jobaussichten für BiologInnen?

Für Biologielehrer/innen sind die Anstellungsaussichten in den meisten Bundesländern derzeit gut. Da momentan sehr viele Kolleg/innen das LA-Studium abschließen, werden die Chancen für Anstellungen in den nächsten Jahren aber schlechter.

Healthy Food Day, BG/BRG Fürstenfeld 2014

8) Ist ein Biologiestudium für Deine Position notwendig, welche anderen Ausbildungen wären hilfreich?

Das neue Biologie-Lehramtsstudium wird natürlich eine gute Basisausbildung sein, allerdings bringt jede zusätzliche Qualifikation Rückhalt und Motivation für den Beruf. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in jeder Phase des Studiums kann ich ausdrücklich empfehlen.

9) Welche Inhalte des Biologiestudiums benötigst Du in Deinem Berufsalltag am häufigsten?

Um ein/e guter Biologielehrer/in zu sein, braucht man ein möglichst breites Basiswissen aus allen biologischen Teilbereichen, aber auch vernetzendes Denken ist unumgänglich. Für den Schulalltag ist auch eine große Portion an Empathie empfehlenswert.

10) Was würdest Du Biologiestudierenden raten, die sich für einen ähnlichen Job interessieren?

Um als Biologielehrer/in erfolgreich zu sein, sollte man sich während der Ausbildung um solide Fachkenntnisse kümmern, aber auch Flexibilität und Kreativität nicht zu kurz kommen lassen.

Vielen Dank!

Dr. Wilhelm Richard Baier studierte Biologie, Medienkunde, Philosophie und Linguistik an der Universität Graz. Seinen Abschluss machte er in Biologie und Medienkunde. Seit 1993 ist er pädagogischer Mitarbeiter der Grazer URANIA und hier vor allem mit der naturwissenschaftlich ausgerichteten Bildungsarbeit betraut. Die Österreichische URANIA für Steiermark ist ein gemeinnütziger und unabhängiger Bildungsverein mit Naheverhältnis zu den Grazer Universitäten, als solches Mitglied des Bildungsnetzwerkes Steiermark sowie des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen.

Dr. Wilhelm Richard Baier

1) Beschreiben Sie bitte kurz Ihren Arbeitsalltag. Was sind Ihre Hauptaufgaben?

Als pädagogischer Mitarbeiter der Grazer Urania organisiere ich die URANIA-Lehrgänge (ehemals den Lehrgang universitären Charakters für Ökologie und Naturschutz, dann die Berufsreifeprüfung und derzeit den Pflichtschulabschluss) sowie die URANIA-Vorträge. Daneben aber auch Kurse im MINT-Bereich. Seit 1999 manage ich als Obmann den von mir gegründeten Chor der URANIA. Im November 2012 ließ ich mich von der WBA (Österreichischen Weiterbildungsakademie) offiziell als Erwachsenenbildner zertifizieren.

2) Was gefällt Ihnen an Ihrem Job am meisten?

Die Organisation und Betreuung der URANIA-Vorträge. Das ist immer spannend und abwechslungsreich.

3) Was gehört zu den schwierigsten Dingen in Ihrem Beruf? Was sind für Sie die größten Herausforderungen?

Offizielle Anträge und Berichte erstellen und dafür Kostenaufstellungen und Abrechnungen machen gehört für mich zu den schwierigeren Dingen. Leider nimmt das im Laufe der Jahre einen immer größeren Raum bei meiner Arbeit ein.

4) Wie sind Sie auf diesen Job aufmerksam geworden?

Es war eine Blindbewerbung. Nachdem ich im Lektoratswesen für naturwissenschaftliche Verlage nicht Fuß fassen konnte, habe ich mich bei meinen Bewerbungen in der Folge auf Bildungseinrichtungen konzentriert.

5) Welche Qualifikationen waren besonders entscheidend, dass Sie diesen Job bekommen haben?

Meine Vielseitigkeit, meine breitgestreuten Kompetenzen und Interessen sowie mein naturwissenschaftliches Studium. Die Urania wollte damals aufgrund der Ökowelle einen Lehrgang für Ökologie und Naturschutz einrichten und suchte dafür einen Fachreferenten. Ich wurde mit der Umsetzung betraut. Der Lehrgang lief einige Jahre sehr gut, bis uns durch ein neues UOG (=Universitäts-Organisationsgesetz; Anm. der Redaktion) der universitäre Charakter des Lehrgangs entzogen wurde. Außerdem ging auch die Nachfrage zurück.

6) War es schon immer Ihr Wunsch eine Arbeit dieser Art auszuüben oder hatten Sie früher andere Berufswünsche?

Zuerst wollte ich in die Forschung, später versuchte ich bei naturwissenschaftlichen Verlagen mein Glück, bis ich mich dann auf die Erwachsenenbildung konzentrierte.

7) Wie sehen Sie die Arbeitsmarktsituation in Ihrem Umfeld? Wie stehen die Jobaussichten für BiologInnen?

Wenn man offen bleibt, stehen sie gar nicht so schlecht. Man muss sich eben bewusst sein, dass man als Akademiker für vieles geeignet ist, auch für fachfremde Jobs. Eine naturwissenschaftliche Ausbildung befähigt einen auch auf anderen Gebieten, sich zurecht zu finden und Gutes zu leisten.

8) Ist ein Biologiestudium für Ihre Position notwendig, welche anderen Ausbildungen wären hilfreich?

Grundsätzlich ist jedes Studium geeignet, um in der Erwachsenenbildung tätig zu werden. In meinem Fall war mein Biologiestudium sehr hilfreich, da ich mehrere Jahre lang den Lehrgang für Ökologie und Naturschutz organisierte und betreute. Auch für die MINT-Fächer ist meine Ausbildung von Nutzen.

9) Welche Inhalte des Biologiestudiums benötigen Sie in Ihrem Berufsalltag am häufigsten?

Es sind weniger die Inhalte, sondern das systematische und evidenzbasierte Denken sowie eine pragmatische Herangehensweise – also die realistische Einschätzung des Machbaren, die für meinen Job besonders wertvoll sind. Und das hat man neben den Inhalten implizit auch im Studium vermittelt bekommen.

10) Was würden Sie Biologiestudierenden raten, die sich für einen ähnlichen Job interessieren?

Es kann für Biologen durchaus interessant sein, sich in der Erwachsenenbildung zu engagieren. Die Entfremdung des modernen Menschen von der Natur ist sehr groß, die Sehnsucht nach dem Natürlichen auch. Vor allem in der Naturerlebnispädagogik, aber auch in der Vermittlung von Natur- und Ökologieverständnis sind engagierte und versierte Biologen sicher gefragt. Außerdem gibt es zur Zeit eine europaweite Initiative, das Interesse an den MINT-Fächern (= Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik; Anm. der Redaktion) zu fördern. Sie bestimmen zwar unseren Alltag, trotzdem sind die individuellen Kompetenzen darin im Durchschnitt eher marginal.

Cornelia Franz-Schaider arbeitet an der  Karl-Franzens Universität Graz, wo sie am Institut für Zoologie als “Senior Lecturer” angestellt ist. Ihre Hauptaufgabe ist die Lehre im Fach Zoologie, die Betreuung von Master- und Bachelorarbeiten, sowie organisatorische Mitarbeit. Sie ist mit Unterbrechungen seit 1996 externe Lehrbeauftragte am Institut für Zoologie, seit 2009 hat sie eine Halbtagsstelle als Lecturer, seit Sommer 2013 einen unbefristeten Vertrag.

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