Titelbild: Julie-Kolibrie auf Pixabay
Anlässlich unseres 25-jährigen Bestehens befragten wir langjährige Vereinsmitglieder zur Entwicklung des Vereins und der Biologie in Österreich. Vielen Dank an Dr. Günter Krewedl für das Interview!
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Anlässlich unseres 25-jährigen Bestehens befragten wir langjährige Vereinsmitglieder zur Entwicklung des Vereins und der Biologie in Österreich. Vielen Dank an Dr. Günter Krewedl für das Interview!
WeiterlesenDr. Wilhelm Richard Baier studierte Biologie, Medienkunde, Philosophie und Linguistik an der Universität Graz. Seinen Abschluss machte er in Biologie und Medienkunde. Seit 1993 ist er pädagogischer Mitarbeiter der Grazer URANIA und hier vor allem mit der naturwissenschaftlich ausgerichteten Bildungsarbeit betraut. Die Österreichische URANIA für Steiermark ist ein gemeinnütziger und unabhängiger Bildungsverein mit Naheverhältnis zu den Grazer Universitäten, als solches Mitglied des Bildungsnetzwerkes Steiermark sowie des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen.
Als pädagogischer Mitarbeiter der Grazer Urania organisiere ich die URANIA-Lehrgänge (ehemals den Lehrgang universitären Charakters für Ökologie und Naturschutz, dann die Berufsreifeprüfung und derzeit den Pflichtschulabschluss) sowie die URANIA-Vorträge. Daneben aber auch Kurse im MINT-Bereich. Seit 1999 manage ich als Obmann den von mir gegründeten Chor der URANIA. Im November 2012 ließ ich mich von der WBA (Österreichischen Weiterbildungsakademie) offiziell als Erwachsenenbildner zertifizieren.
Die Organisation und Betreuung der URANIA-Vorträge. Das ist immer spannend und abwechslungsreich.
Offizielle Anträge und Berichte erstellen und dafür Kostenaufstellungen und Abrechnungen machen gehört für mich zu den schwierigeren Dingen. Leider nimmt das im Laufe der Jahre einen immer größeren Raum bei meiner Arbeit ein.
Es war eine Blindbewerbung. Nachdem ich im Lektoratswesen für naturwissenschaftliche Verlage nicht Fuß fassen konnte, habe ich mich bei meinen Bewerbungen in der Folge auf Bildungseinrichtungen konzentriert.
Meine Vielseitigkeit, meine breitgestreuten Kompetenzen und Interessen sowie mein naturwissenschaftliches Studium. Die Urania wollte damals aufgrund der Ökowelle einen Lehrgang für Ökologie und Naturschutz einrichten und suchte dafür einen Fachreferenten. Ich wurde mit der Umsetzung betraut. Der Lehrgang lief einige Jahre sehr gut, bis uns durch ein neues UOG (=Universitäts-Organisationsgesetz; Anm. der Redaktion) der universitäre Charakter des Lehrgangs entzogen wurde. Außerdem ging auch die Nachfrage zurück.
Zuerst wollte ich in die Forschung, später versuchte ich bei naturwissenschaftlichen Verlagen mein Glück, bis ich mich dann auf die Erwachsenenbildung konzentrierte.
Wenn man offen bleibt, stehen sie gar nicht so schlecht. Man muss sich eben bewusst sein, dass man als Akademiker für vieles geeignet ist, auch für fachfremde Jobs. Eine naturwissenschaftliche Ausbildung befähigt einen auch auf anderen Gebieten, sich zurecht zu finden und Gutes zu leisten.
Grundsätzlich ist jedes Studium geeignet, um in der Erwachsenenbildung tätig zu werden. In meinem Fall war mein Biologiestudium sehr hilfreich, da ich mehrere Jahre lang den Lehrgang für Ökologie und Naturschutz organisierte und betreute. Auch für die MINT-Fächer ist meine Ausbildung von Nutzen.
Es sind weniger die Inhalte, sondern das systematische und evidenzbasierte Denken sowie eine pragmatische Herangehensweise – also die realistische Einschätzung des Machbaren, die für meinen Job besonders wertvoll sind. Und das hat man neben den Inhalten implizit auch im Studium vermittelt bekommen.
Es kann für Biologen durchaus interessant sein, sich in der Erwachsenenbildung zu engagieren. Die Entfremdung des modernen Menschen von der Natur ist sehr groß, die Sehnsucht nach dem Natürlichen auch. Vor allem in der Naturerlebnispädagogik, aber auch in der Vermittlung von Natur- und Ökologieverständnis sind engagierte und versierte Biologen sicher gefragt. Außerdem gibt es zur Zeit eine europaweite Initiative, das Interesse an den MINT-Fächern (= Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik; Anm. der Redaktion) zu fördern. Sie bestimmen zwar unseren Alltag, trotzdem sind die individuellen Kompetenzen darin im Durchschnitt eher marginal.
In unserer ersten Sendung widmen wir uns dem Thema „Flüsse“ und sprechen unter anderem über den Weltflusstag, Kraftwerkspläne an der Ötztaler Ache, Fischfabriken am Mekong und den ökologischen Zustand des Inns. Als Studiogast begrüßen wir den Fischökologen Wolfgang Mark vom Institut für Zoologie der Universität Innsbruck. Durch die Sendung führen Gerhard Aigner und Anna Schöpfer.
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