Der Titel ist Programm, die Bilder aber lustiger als er erschließen lässt.
Was kann Wissenschaft heutzutage? Menschen Dinge erzählen, die sie dann eh nicht glauben? Oder vielleicht Wissen produzieren, das in der Menge „alternativer Wahrheiten“ untergeht?
Beitrag: Oliver Bruck, Tobias Vees, Valerie Leduchowski, Ines Fritz, Lukas Haunold, Claudia Puck, Rüdiger Reisenberger, Franz Zehetner
Im Rahmen des Lehrgangs „BOKUdoku – Lehrgang für Filmdokumentation“ der Universität für Bodenkultur Wien sind zwei insgesamt rund 30-minütige Dokumentarfilme entstanden, die sich mit aktuellen Nachhaltigkeitsthemen auseinandersetzen.
„Mist – Abgelaufen – Verführt zum Verschwenden“
In Österreich landen jährlich bis zu 760.000 Tonnen genießbare Lebensmittel – zum Teil noch original verpackt – in der Mülltonne. Gut dreiviertel davon kommen aus dem privaten Haushalt. Trends wie „Dumpstern“ oder „Foodsharing“ behaupten sich dagegen, können aber die Ursache der Ressourcenverschwendung nicht stoppen. Das steigende Angebot an Nahrungsmitteln in den Supermärkten verleitet uns zu viel zu kaufen. Ein kleines Datum auf den Verpackungen entscheidet dann weiter, ob das erworbene Produkt auf den Teller darf oder besser in der Mülltonne landet. Das Mindesthaltbarkeitsdatum garantiert uns – zumindest für einen entsprechenden Zeitraum – höchste Qualität der Ware. Doch ist dieselbe wirklich ungenießbar, sobald das Datum überschritten wird? Brauchen wir dieses große Angebot an Lebensmitteln in unseren Supermärkten? Und welche Rolle spielt dabei der Handel, wenn es um unser Konsumverhalten geht? Der Dokumentarfilm „Mist – Abgelaufen – Verführt zum Verschwenden“ setzt sich mit dieser Thematik kritisch auseinander. (Ein Film von Oliver Bruck, Mona Coeln, Daniel Hackl, Rafiqul Islam, Valeria Ledochowski, Axel Mentler und Tobias Vees).
„Kostbare Kacke – Zurück in den Kreislauf des Phosphors“
Heute zeichnet sich weltweit eine akute Verknappung nicht nur von fossiler Energie ab, auch Nährstoffe sind endlich. Bei Phosphor spricht man bereits – analog zum Öl – von „Peak Phosphor“. Zugleich sind die Reserven an Gesteinsphosphat, der Hauptquelle von mineralischen Phosphordüngern, nicht nur begrenzt, sondern auch global äußerst ungleich verteilt: Nur fünf Länder – darunter Marokko und China – verfügen über mehr als 90 Prozent der Phosphorreserven. Das macht die Abhängigkeit von unvorhersehbaren geo-politischen Ereignissen und spekulationsgetriebenen Rohstoffmärkten offenkundig. Grund genug, sich unseren Phosphorkonsum etwas genauer anzusehen: In Österreich werden jährlich 16.000 Tonnen Phosphor importiert, wovon 11.000 Tonnen in Abfall und Abwasser landen. Sollten die Sekundärrohstoffe schon heute genutzt werden oder sollten wir damit warten, bis wir „Peak Phosphor“ überschritten haben? Wie kostbar ist die Kacke wirklich? Der Dokumentarfilm „Kostbare Kacke – Zurück in den Kreislauf des Phosphors“ beantwortet diese Fragen. (Ein Film von Nina Daubel, Svenja Kleinschmidt, Ines Fritz, Lukas Haunold, Claudia Puck, Rüdiger Reisenberger und Franz Zehetner).
Zwei BOKUdoku-Filme feiern in Wien Premiere
Die Premiere der beiden Dokumentarfilme findet am 24. Juni 2016 um 15 Uhr im Filmcasino, Margaretenstraße 78, 1050 Wien, statt. Der Eintritt ist frei – für Buffet wird gesorgt sein. Das Team von BOKUdoku freut sich auf zahlreiches Erscheinen.
Der Titel ist bei dem Spiel der Firma Schmidt Spiele tatsächlich Programm: Alles dreht sich für die zwei bis fünf Spieler darum, überlebensfähige – sowohl carnivore als auch herbivore – Urzeit-Tierarten zu erschaffen. Während sich die Herbivoren von den Pflanzen aus dem Wasserloch bedienen, müssen die Carnivoren in jeder Runde auf die Jagd gehen. Das knappe Nahrungsangebot kann sich schnell zu einem Problem enwickeln – so kann eine Spezies genauso schnell aussterben wie sie entstanden ist!
Spielmaterial und Aufmachung
Rezension: Evolution – fressen und gefressen werden!
Beim Auspacken sind sofort die liebevoll gestalteten Illustrationen aufgefallen: „Schaaaaauuuuu mal, das Tier da – so schön!“ konnte man beim ersten Auspacken häufiger hören. Das Spiel besteht aus bunten, schön illustrierten Karten sowie aus einem Spielbrett in Form eines Wasserlochs und Nahrungschips. Die Karten verleihen den Tierarten Fähigkeiten und dienen als eine Art Währung, die man für Nahrung eintauschen kann.
Beispiel für eine Eigenschaftskarte.
Weiters gibt es für jede Tierart ein Tableau mit Holzmarkern zur Erfassung ihrer Populationsgröße und ihres Nahrungsbedarfs, und für jeden Spieler einen Nahrungschips-Beutel. Ein Highlight ist auch der süße hölzerne Startspielermarker in Form eines pflanzenfressenden Dinosauriers. Sämtliches Spielmaterial ist hochwertig verarbeitet und mit viel Liebe zum Detail umgesetzt. Begeisterung macht sich in der Redaktion breit.
Das Spiel
Vorab: Wenn man die vier Phasen des Spielablaufs sowie den Umfang der Fähigkeiten seiner Tierarten einmal verinnerlicht hat – und das zu tun, dauert nicht sehr lange – ist das Spiel einfach zu lernen. Es ist aber gar nicht so einfach, darin richtig gut zu werden: Gewinner ist der, der am Ende des Spiels die meiste Nahrung auf die Seite schaffen und die meisten Tierarten am Leben erhalten kann. Um das zu erreichen, braucht man aber nicht nur Kartenglück, sondern durchaus auch eine gute Strategie.
Evolution in Action: Das Spiel in vollem Gange.
Das Spiel machte allen getesteten Altersgruppen Spaß und birgt einen gewissen Suchtfaktor in sich. Um eine gute Strategie zu entwickeln und so den vollen Funktionsumfang der Fähigkeiten der Tierarten tatsächlich ausschöpfen zu können, bedarf es bei uns nach den ersten beiden Durchgängen noch etwas Übung. Die bioskop-Redaktion wird sich damit in den nächsten Wochen und Monaten sicherlich noch eingehend beschäftigen – wir können nicht mehr die Finger von dem Spiel lassen.
Eigenschaften, Populations- und Körpergröße der Tierarten im Überblick. Im Bild: ein Fleisch- (links) und ein Pflanzenfresser (rechts).
Evolution – ein Spiel für Biologen?
Das Thema Evolution in Spielform zu packen erscheint zunächst als schier unmögliche Aufgabe. Wer sich komplette wissenschaftliche Korrektheit erwartet, ist mit diesem Spiel natürlich nicht ausreichend bedient. Diesen Anspruch muss ein Brettspiel unseres Erachtens nach aber auch nicht haben.
Evolution bietet einen guten Einblick darin, was nötig ist, um sich als Spezies zu entwickeln – und wie wenig es braucht, um danach gleich wieder auszusterben: Die Spieler müssen sich genau überlegen, ob sie besser noch eine fleisch- oder doch lieber eine pflanzenfressende Art erschaffen. Auch was das Futterangebot anbelangt sollte gut taktiert werden – schließlich will man ja, dass die Tierarten der Gegner möglichst früh wieder von der Bildfläche verschwinden. Außerdem müssen für die Tierarten auch passende ökologische Nischen gesucht werden, indem die Spieler ihre Fähigkeiten den Konkurrenten entsprechend auswählen – ein Wettrüsten wie im richtigen Leben. Die bioskop-Redaktion kann dieses lehrreiche Spiel nur wärmstens weiterempfehlen.
Die Redaktion dankt auch unserem objektiven Mittester: Jörg Sommerauer.
Eckdaten Autoren: Dominic Crapuchettes, Dmitry Knorre, Sergey Machin Illustration: Catherine Hamilton Spieleranzahl: 2-5 Alter: ab 10 Jahren Dauer: 30-45 min Von: Schmidt Spiele (Lizenz von NorthStarGames) Spielmaterial: 110 Karten 1 Spielbrett in Form eines Wasserlochs 180 Nahrungschips 19 Tierarten-Tableaus mit 38 Holzmarkern 5 Stoffbeutel zur Sammlung von Nahrungschips 1 Startspielermarker in Form eines pflanzenfressenden Dinosauriers
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