World Rivers Day

Titelbild: Inn; Foto: Anna Schöpfer

Flüsse erlebt man im Wasserschloss Tirol oft als spaltendes Element, gerade im Bereich Wasserkraft. Unter dem Motto „Zusammenfluss“ möchte die ABA-Regionalgruppe Westösterreich (WÖB) zusammen mit ihren Partnern zeigen, dass Tirols Flüsse als verbindendes Element viel mehr Einfluss auf Mensch und Umwelt haben als man glauben möchte. Am Weltflusstag, den 27. September erwartet Interessierte daher ein vielfältiges Programm – vom Flusssurfen bis Flusskino.

Wie vieles mit größerer Dimension beginnt auch diese Geschichte ursprünglich in kleiner Runde bei Bier und Pub-Atmosphäre – nicht 2020, sondern schon 2019, allerdings lange vor Corona. Diverse Kraftwerksdiskussionen erforderten eine Fluss-Initiative anderer Art – etwas, das einen positiven Gegenpol bildete zu all den Rechtsstreitereien und den Fluss als Ökosystem wieder mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit hievte. 5000 einzigartige Fließgewässer in Tirol geben schließlich allen Grund zum Feiern. So entstand 2019 erstmals das Tiroler Flusskino am World Rivers Day, in Kooperation mit dem Nature Film Festival – ein Event kurzfristig geplant und auf den letzten Drücker organisiert, aber voller Herzblut aller Beteiligten. Und siehe da, der Abend draußen beim Strandcafé in Kranebitten wurde zum vollen Erfolg.

Mittlerweile gibt es das Strandcafé in Kranebitten leider nicht mehr, doch das Flusskino besteht noch immer, ist partiell umgezogen und in seiner Dimension gewachsen. Motiviert vom positiven Feedback im Vorjahr, hat sich die World Rivers Day-Crew der WÖB – bestehend aus Anna Schöpfer, Julia Ecker und Lena Nicklas – weitere Partner ins Boot geholt, um am 27. September 2020 ein tagesfüllendes, spannendes Programm für Jung und Alt bieten zu können. Das Motto lautet #zusamenfluss – passend zu den diversen Partnern, Programmpunkten, zwei Flüssen an den gewählten Standorten und einem hoffentlich breit gefächerten Publikum 😉

Surfen an der Kranebitter Au

Der frühe Nachmittag (13.30 Uhr) startet mit Up Stream Surfing – der nachhaltigen Surflösung für jede City mit Fluss und entsprechender Brücke. Am Airport-Reef, wie es im Surfer-Jargon mittlerweile heißt, nahe der Kranebitter Au bei Innsbruck können sich Interessierte zum Aktionspreis ins Neopren und schließlich mit ihrem Board in die kühlen, aber coolen Innfluten werfen. Unter dem wachsamen Auge der Surfinstructors gilt es hier gegen den Strom zu surfen oder es wenigstens so gut wie möglich zu versuchen ; ). Die Surf Session gibt es zu Ehren des World River Days zum günstigeren Preis, die Ausrüstung ist inkludiert und erhält man vor Ort, aber eine Anmeldung sollte frühzeitig erfolgen.

Wasseraction, Literatur pur und Flusskino am Sillzwickel Innsbruck

Die Session am Sillzwickel an der Sillbrücke Ost startet gegen 16 Uhr. Hier erwartet die jüngeren BesucherInnen ein Flusserlebnis der besonderen Art mit Natopia und die älteren interessante Infos am Stand des Projektes INNsieme des WWF. Dabei handelt es sich um ein interregionales Projekt zwischen der Schweiz, Österreich und Deutschland – jene drei Länder, durch die der Inn fließt. Das Projekt soll die Länder näher zusammenbringen und versucht, die unterschiedlichen Interessen – nämlich Naherholung für die Menschen und Naturschutz – zu vereinen, um den Inn und seine Ufer längerfristig zu erhalten ().

Um 18 Uhr wird`s dann literarisch bei der Gemeinschaftslesung zum Thema „Alles im Fluss“, powered by IG Autorinnen Autoren Tirol. Unmittelbar am Kreuzungspunkt zwischen Sill und Inn stehen hier Fluss und Fließen im Mittelpunkt: Wie prägen Flüsse die Landschaft und die Menschen? Was fließt wohin? Was schlummert unter der Wasseroberfläche? Ausgewählte Texte wagen Antwortmöglichkeiten, natürlich nahe und weit gefasste.

Den Abend bespielt das WOEB-Team wieder gemeinsam mit dem Innsbruck Natur Film Festival: Ab 19.30 Uhr ist demgemäß Zeit für bequeme Liegestühle und großes (Fluss)kino, heuer nachhaltig „elektrisiert“ durch Cubic und ihrem Radlkino-Equipment (ja – wer will, kann mitradeln!). Hier stapft dann einer der letzten „Creekwalker“ Kanadas über die Leinwand: Stan Hutchings folgt seit 40 Jahren hauptberuflich den Lachsen durch die kanadischen Flussläufe – beobachtet sie, zählt sie. Eine Sisyphusarbeit? Vermutlich. Wichtig? Mehr als je zuvor, jetzt in Zeiten des Klimawandels und der Überfischung. Darüber hinaus aber ist es auch die sehr persönliche und berührende Geschichte eines Mannes, der mit seinem Hund auf einem kleinen Hausboot wohnt und die Verbindung zur Natur nie verloren hat. Zum Ausklang des Abends gibt es noch ein kurzes Q&A zum Thema.

Am Sillzwickel ist der Eintritt zu allen Programmpunkten frei und bedarf keiner Anmeldung. Auch für Speis und Trank ist durch den feld Verein gesorgt.