Die Pflanzen Tirols
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Die Silber-Weide findet man sowohl als Strauch auf Sand- und Schotterbänken der Au als auch als mächtiger Baum im Auwald und an Uferböschungen. Die länglichen Blätter der Silber-Weide sind beiderseits enganliegend seidig behaart. Der Blattrand der Silber-Weide ist regelmäßig gezähnt. Die seidige Behaarung führt dazu, dass die Blätter silbrig glänzen, wenn sie sich im Wind wiegen. So kann man diese großen Bäume am Ufer schon von weiten erkennen. Der Stamm der Silberweide ist sehr rau und hat tiefe Längsrinnen. Junge Äste sind hingegen biegsam und haben eine weiche Rinde. Aus dieser Rinde stammt der schmerzlindernde Wirkstoff des Aspirins, die Salicylsäure.
Wie auch bei allen anderen Weiden, sind bei der Silber-Weide die männlichen und weiblichen Blüten voneinander getrennt und befinden sich im Gegensatz zur Erle und Hasel sogar auf zwei verschiedenen Pflanzen. Männlein und Weiblein wohnen somit in zwei getrennten Häusern und werden daher als zweihäusig bezeichnet. Im Frühling erscheinen die männlichen und weiblichen Blüten gleichzeitig mit den Blättern und bilden die flauschigen Palmkätzchen. Die männlichen Palmkätzchen werden durch die Entwicklung von Staubblättern und Pollen später ganz gelb und bieten eine wichtige Nahrung für Bienen im sonst kargen Frühling. Nach der Befruchtung entwickeln sich aus den weiblichen Blüten grüne kegelige Früchtchen, die zu vielen an einem Würstchen zusammenhängen.
Die reifen Samen besitzen ein Fluganhängsel, das ein weißes flauschiges Haarknäuel um die Samen herum bildet. Über den Wind können diese weißen Flocken weit transportiert werden. Wenn gerade bei besonders vielen Weiden gleichzeitig die Samen reif werden und in weißen Flocken durch die Luft wirbeln, kann das den Anschein erwecken, als würde es mitten im Frühsommer schneien.
In der Au findet man eine Vielzahl an Weidenarten, die auf den ersten Blick nicht leicht zu unterscheiden sind. Die Lavendel-Weide (Salix eleagnos) unterscheidet sich von der Silberweide durch einen krausen Haarfilz auf der Unterseite. Die Purpur-Weide (Salix purpurea) hat hingegen gar keine Haare.