Die Pflanzen Tirols
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Um Lianen zu begegnen, muss man nicht in den Regenwald reisen. Die Gewöhnliche Waldrebe ist eine echte Liane und Rankpflanze, der man häufig im Wald an Wegrändern und Lichtungen begegnet. Sie liebt nährstoffreichen feuchten Boden und ist daher auch im Auwald häufig zu finden. Die Blätter der Waldrebe sind aus drei bis fünf Fiederblättchen zusammengesetzt, die wiederum selbst häufig dreiteilig sind und eine charakteristische Nervatur aufweisen. Alle dünnen Abschnitte des Blattes dienen der Waldrebe als Rankhilfe. Indem sie sich an anderen Pflanzen hinauf rankt, schafft es die Waldrebe auch im dichten Wald ein Plätzchen an der Sonne zu ergattern. Dabei spart sie sich einen massiven Stamm. Die Pflanzen, an denen sich die Waldrebe hinaufrankt, können durch ihr Gewicht und den Lichtentzug bis hin zum Absterben geschädigt werden.
Die kleinen gelblich-weißen Blüten der Gewöhnlichen Waldrebe verbreiten einen unangenehmen Geruch, der Käfer anlockt. Von Sommer bis Herbst kann man an Gebüschen die auffälligen wuschelköpfigen Früchte der Waldrebe beobachten: Aus dem Stempel der Blüte entwickeln sich an den Samen lange haarige Anhängsel, die als Flugapparate dienen.
Aber Achtung, der Pflanzensaft ist leicht giftig und führt zu Hautreizungen, wie Rötung und Blasenbildung. Im Mittelalter haben wohl Bettler diese Wirkung genutzt, um künstlich Blasen auf der Haut zu erzeugen und Mitleid zu erregen. Aus dieser Zeit stammen die vielen deutschen Volksnamen Teufelszwirn, Bettlerkraut, Brennkraut, Hurenseil usw.