Die Pflanzen Tirols
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Bier ist wohl jedermann und jederfrau bekannt und auch, dass Hopfen im Bier ist. Aber wusstest du, dass man dem Echten Hopfen im Auwald begegnen kann und wie er aussieht? Der Echte Hopfen ist eine mehrjährige Schlingpflanze, die sich durch ihre rauen Stängel mit ankerartigen Kletterhaaren an anderen Auwaldpflanzen und Bäumen hinaufwindet. Besonders im dichten dunklen Auwald ist dieses Hinaufranken zum Licht eine optimale Strategie, bei der sich die Schlingpflanze einen massiven Stamm spart. Die Blätter des Hopfens sind dreispaltig, sehr rau und am Rand grob gezähnt.
Ab August kann man die typischen hellgrünen Hopfenzapfen (3-5cm groß) beobachten, die zur Bierbrauerei benutzt werden. Es handelt sich dabei um die weiblichen Blüten, an deren trockenhäutigen Deckblätter sich Harzdrüsen befinden, dessen Harz verwendet wird. Der Hopfen verleiht dem vergärten Gerstenmalz und späterem Bier seinen aromatischen bitteren Geschmack und wirkt gleichzeitig antibakteriell, konservierend, schaumstabilisierend und beruhigend. Es liegt daher nahe, dass der Echte Hopfen in der Volksheilkunde eine breite Anwendung findet. Die Hopfenzapfen finden sich allerdings nur an den weiblichen Pflanzen. Auch der Hopfen ist zweihäusig und hat somit weibliche und männliche Pflanzen. Bei seinem ebenso recht prominenten nahen Verwandten, dem Hanf, ist das genauso.
Auch wenn die Ranken des Echten Hopfens große Ausmaße erreichen können, stirbt der oberirdische Teil der Pflanze im Winter ab. Verholzte Ranken können über mehrere Jahre ein ideales Klettergerüst darstellen, der Neuaustrieb erfolgt aber jedes Jahr aus dem Wurzelstock. Das Wurzelsystem des Echten Hopfens ist sehr weitreichend. Wenn sich eine Pflanze einmal etabliert hat, ist sie nur mehr schwer zu entfernen.