Die Pflanzen Tirols
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Wer schon einmal durch den Auwald spaziert ist, dem sind unweigerlich die dreizähligen Blätter der Kratzbeere aufgefallen, die oft große Teile des Bodens bedecken. Die Kratzbeere ist eine Brombeerenart, die wie alle anderen Brombeeren lange am Boden niederliegende Triebe hat. Die Stacheln an den Trieben sind im Gegensatz zu anderen Brombeerenvertretern harmlos. Wie der Name schon verrät, schaffen sie es lediglich zu Kratzen.
Auch wenn die Frucht im Vergleich zu anderen Brombeersträuchern mit ihren bläulich bereiften ungleich großen Einzelfrüchtchen (=Steinfrüchtchen, Sammelsteinfrucht) wenig einladend aussieht, ist sie doch genießbar und schmeckt saftig und sauer. Früchte und Blüten tragen Brombeeren immer erst am zweijährigen Trieb. Im ersten Jahr schiebt die Pflanze einen sogenannten vegetativen Trieb nur mit Blättern, der später im Jahr am Ende einwurzelt. Im zweiten Jahr treibt dann aus diesem Trieb der Blütenstand aus. Die kleinen weiß bis rosa Blüten der Kratzbeere haben fünf wellige Blütenblätter, viele Staubblätter und erinnern an kleine Rosen- oder Apfelblüten. Das kommt daher, dass alle diese Arten zur Familie der Rosengewächse gehören.
Die Kratzbeere ist nährstoffliebend und überschwemmungstolerant, weswegen sie im Auwald den optimalen Standort findet. Sie ist aber eine Allerweltsart und auch häufig an Wegrändern und in lichten Gebüschen anzutreffen.