Die Pflanzen Tirols
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Wer auf den Schotter- und Sandbänken der Au einer Deutschen Tamariske begegnet, kann sich glücklich schätzen. Früher einmal weit verbreitet, findet man diesen unscheinbaren bis zu 2m hohen Rutenstrauch in Tirol nur mehr am Lech, an der Isar, in Osttirol und am Oberlauf des Inns. Die Deutsche Tamariske ist ein Rohbodenbesiedler und braucht für ihr Vorkommen ein dynamisches Flusssystem, in dem immer wieder neue Sandbänke aufgeschüttet werden. Durch die Begradigung und Einengung der Flusssysteme im Alpenraum im letzten Jahrhundert wurden diese dynamischen Lebensräume großräumig zerstört und die Deutsche Tamariske zählt heute zu den vom Aussterben bedrohten Arten und steht auf der Roten Liste Österreich. Auch europaweit sind die letzten natürlichen Lebensräume der Deutschen Tamariske von großer Bedeutung und sind nach der FFH-Richtlinie geschützt.
Sollte man also das Glück haben, einer Deutschen Tamariske zu begegnen, ist diese durch ihren rutenförmigen Wuchs und ihre graugrünen bis blaugrünen Schuppenblätter unverwechselbar. Sie erinnern entfernt an Thujen. Die Blätter werden im Winter abgeworfen. Die Zweige und Stämmchen sind sehr glatt und häufig rot überlaufen.
Die weiß bis rosa sternchenartigen Blüten stehen in einer aufrechten bis überhängenden Traube am Ende des Hauptastes.
Zur Fruchtzeit brechen die Kapselfrüchte auf und die federleichten Samen werden, ausgestattet mit einem Haarflaum zur Flughilfe, abgegeben.