Vor etwa 65 Millionen Jahren ereignete sich das fünfte Massensterben auf unserem Planeten. In ihrem Buch „Das 6. Sterben: Wie der Mensch Naturgeschichte schreibt“ geht die Journalistin Elizabeth Kolbert dem momentanen Artensterben auf den Grund. An ihre Seite hat sie sich hierfür BotanikerInnen, ZoologInnen und GeologInnen geholt.

Elizabeth Kolbert, Jahrgang 1961, schreibt seit 1999 für die Zeitung The New Yorker. Ihr Buch „Das 6. Sterben“ (Originaltitel: „The Sixth Extinction. An Unnatural History“) ist mit „wie der Mensch Naturgeschichte schreibt“ untertitelt und wurde 2015 mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet. Im deutschsprachigen Raum wird das Buch von Suhrkamp verlegt.

„Einer (Anm.: ein Wissenschafter) erzählte mir, dass Frösche seine Ehe ruiniert hatten.“ – auf ihren Reisen rund um die Welt sammelte Elizabeth Kolbert nicht nur Informationen über das momentan stattfindende sechste Massensterben. Sie nähert sich dem Thema beim Schreiben auch mit einer gehörigen Portion Galgenhumor.

Kolbert, eigentlich eine Publizistin mit einem Hintergrund in Literaturwissenschaften, erzählt in ihrem Buch die Geschichte von dreizehn Arten, denen die Extinktion droht oder die sogar mittlerweile, zumindest in der freien Wildbahn, komplett ausgestorben sind. Sie selbst hat die Arten und die Menschen, die sie erforschen, besucht und schildert die Gegebenheiten vor Ort indem sie Anekdoten und wissenschaftliche Fakten zu insgesamt dreizehn spannenden Geschichten verwebt, die beispielsweise den Zusammenhang zwischen dem Froschsterben im Regenwald und einer gescheiterten Ehe illustrieren und dadurch nicht nur LaiInnen zum Staunen, Lachen und Grübeln anregen, sondern auch BiologInnen durchaus noch in ihren Bann ziehen können. Vor allem aber machen sie eines begreifbar: Unser Planet befindet sich mittlerweile mitten im sechsten Massensterben und diesmal war kein Himmelskörper nötig, um eine solche Reaktion in Gang zu setzen – dieses Mal ist es unsere Art, der Homo sapiens, der die anderen Tier- und Pflanzenarten auslöscht.

Unser Fazit: Lesenswert für BiologInnen und LaiInnen gleichermaßen. Eine Leseprobe findet sich auf der Seite des Suhrkamp Verlags.

Elizabeth Kolbert und Jon Stewart sprachen auch in „The Daily Show“ über das Buch.

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