Foto: Anna Geisler
Von 24. bis 26. Mai 2024 machte die CRISPR-Whisper Roadshow in Wien halt. Eine Eventreihe organisiert von BioWissKomm gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Bei der Bewerbung hat sich auch die Austrian Biologist Association angeschlossen und konnte schließlich auch bei der Veranstaltung beim Science Café teilnehmen und spannende Einblicke gewinnen.
Mit kreativen und lehrreichen Veranstaltungen, wie einer Theater Performance, einem DIY CRISPR Laborkurs, interessanten Vorträgen und Workshops, und dem abschließenden Science Café wurde der Öffentlichkeit – Biolog:-innen oder nicht – die Genschere CRISPR Cas interaktiv nähergebracht.
2020 erhielten die zwei Molekularbiologinnen Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna den Chemie Nobelpreis für das innovative Verfahren.
Was sich hinter CRISPR Cas9 verbirgt und genauere Infos über CRISPR-Whisper findet ihr hier:
https://www.crispr-whisper.de/
https://www.crispr-whisper.de/glossar/crispr-cas/
Ernst und Satire im Science Café:
Damit sich Besucher:-innen auch selbst Szenarien und potenzielle genetische Lösungen ausmalen können, lud das Science Café zu einigen hypothetischen, apokalyptischen Gedankenexperimenten ein. Diese durften wir uns selbst aussuchen. Mit allen Teilnehmenden kamen Szenarien, wie Überflutung, Hitze, wirkungslose Antibiotika, Überalterung und Demenz, bis hin zu ohrenbetäubend kreischenden, räuberischen Alienvögeln zusammen.
Natürlich ist all dies als Satire mit einem Hauch von Realismus zu sehen.
Aufgabe der Besucher:-innen, die alle aus unterschiedlichen Zweigen stammten, war es, sich genetische Möglichkeiten zu überlegen, mithilfe von CRISPR, Lösungen gegen diese Szenarien zu finden. Mal etwas mehr, mal weniger realistisch, wurden diese nachher gemeinsam besprochen und etwaige negative Auswirkungen und ethische Bedenken aufgedeckt.
Anpassungen an ein Leben im Wasser oder die Entwicklung weiterer Gliedmaßen, die eventuell als Flügel zum Einsatz kommen, dienten als potentielle und nicht zu unrealistische Beispiele. Auch die Regenerationsfähigkeit von Axolotl ist in der Genforschung ein interessantes Thema. In unserem Gedankenexperiment der überalterten und an Demenz erkrankten Menschheit, wurden regenerative Neurone als Einfall eingebracht.
Auch Szenarien, die wesentlich unwahrscheinlicher erscheinen, wurden angesprochen und haben zu neuen Erkenntnissen geführt. Um uns zum Beispiel entweder an ein Leben unter Wasser anzupassen oder auch gegen eine ohrenbetäubend laute Alienrasse vorzugehen, wären induzierbare, verschließbare Ohren, wie etwa die von Bisamratten, nützlich.
Nimmt man sämtliche Fantasien beiseite, bleibt jedoch ein lehrreicher Kern der Realität. CRISPR bietet zahlreiche Möglichkeiten und wünschenswerte Verbesserungen (besonders medizinisch) für die Zukunft, jedoch gibt es auch Nebenwirkungen und ethische Aspekte zu beachten.

Weitere Informationen:
https://www.transgen.de/forschung/2564.crispr-genome-editing-pflanzen.html