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Titelbild: Die Batwa-Kinder freuen sich über ihren Wassertank, der über ein Projekt vom Jane Goodall Institut finanziert wurde. © JGI Austria

Der „Bwindi Nationalpark“ im Südwesten Ugandas wurde 1991 gegründet, um die dortige Biodiversität zu erhalten. Vor 1991 lebte im Dschungel von Bwindi ein Naturvolk, die Batwa Pygmäen, die ältesten noch lebenden Bevölkerungsgruppen in Afrika. Der Wald war ihre Heimat – für 70.000 Jahre.

„Im Wald haben wir besser gelebt, wir waren nicht daran gewöhnt, dass so viele sterben!“, erzählt die Stammälteste in einem Interview.

Batwa-Kinder fotografiert von dem Dokumentarfilmer Fritz Ofner.

Das Pygmäenvolk fand im Regenwald Früchte, Kräuter oder ähnliches und konnte somit mit ihren natürlichen Heilmethoden Hilfe bei Krankheiten leisten. Des Weiteren nahmen sie als Nomaden nie mehr als sie für das eigene Überleben benötigten, und lebten so im Einklang mit der Natur. Als das Schutzgebiet Bwindi errichtet wurde, war man davon überzeugt, dass diese Menschen nicht zur dortigen Natur gehören. Die ugandische Armee vertrieb sie mit Waffengewalt aus ihrer Heimat. Sie bekamen keine Unterstützung. Seither leben die ehemaligen Nomaden als landlose Almosenbezieher in den Bergen nahe der Stadt Kabale in Uganda und kämpfen ums Überleben.

In den Bergen mangelt es ihnen an den wesentlichen Mitteln zum Überleben, wie zum Beispiel an sauberem Trinkwasser. 80% aller Krankheiten und die daraus resultierenden Todesfälle sind auf verseuchtes Trinkwasser zurückzuführen. Die Kindersterblichkeitsrate beträgt 50% in den ersten fünf Lebensjahren. Das Regenwasser wird in einem Wassertank aufgefangen, jedoch gibt es keine Möglichkeit, den Tank regelmäßig zu reinigen, damit das Wasser trinkbar bleibt.

Methode der Wasserdesinfektion

Methoden zur Wasserdesinfektion, wie die SODIS-Methode (Solare Wasserdesinfektion), die derzeit von rund 5 Millionen Menschen genutzt wird, helfen weiter. Mit Wasser gefüllte PET-Flaschen werden in die Sonne gelegt, denn die UV-Strahlung der Sonne deaktiviert die Krankheitserreger im Wasser. Die Dauer des Desinfektionsprozesses hängt von der UV-Intensität der Sonne ab. Dies führt zum einzigen Problem der Methode, da die Menschen nicht wissen, ab wann das Wasser trinkbar ist.

Das Gerät WADI zeigt an, ab wann das Wasser trinkbar ist.

Das innovative Gerät „WADI™“ der Wiener Firma Helioz wird neben die Flaschen gelegt und misst so die UV-Strahlung der Sonne. Ein lachender Smiley am Display zeigt an, wann das Wasser getrunken werden kann. Das solarbetriebene WADI ist umweltfreundlich und wartungsfrei.

Ziele – Gemeinsam etwas erreichen

Ziel ist es, jeder Batwa-Familie Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen. Im Rahmen des Freiwilligen Umweltjahres (FUJ) bei der Jugend-Umwelt-Plattform JUMP und dem Jane Goodall Institut-Austria unterstützt das Jugend-Umwelt-Projekt „BatWadi – Mit WADI™ zum Wasser!“ von Oliver Bruck (Projektleiter) die Batwa Community des Jane Goodall Institutes – Austria. Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie hier.

Das Benefizkonzert „Wien grüßt Afrika“ zugunsten der Batwa Pygmäen findet am 17. April im Naturhistorischen Museum um 19:00 Uhr statt.

Das Jane Goodall Institut-Austria lädt Sie herzlich zum Benefizkonzert „Wien grüßt Afrika“ zugunsten der Batwa Pygmäen am 17.04.2015 um 19:00 Uhr im Naturhistorischen Museum Wien ein. Im Rahmen der Veranstaltung wird ein Einblick in das Jugend-Umwelt-Projekt „BatWadi – Mit WADITM zum Wasser” gegeben. Weiters bietet das Operettenensemble „Oper@Tee“ ein Konzertprogramm mit Wienerliedern, Operettenschlagern und Arietten aus dem Wiener Vorstadttheater zum Thema „Afrika“. Alle Einnahmen des Konzertes fließen direkt in die Finanzierung von einem einfachen Wasserversorgungssystem für die Batwa Pygmäen. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.

Quellen
http://www.janegoodall.at/projekte/landwirtschaft/, 10.03.2015
http://www.janegoodall.at/benefizkonzert-wien-grust-afrika/, 10.03.2015