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“relaxed” Exkursion in den pannonischen Osten Österreichs

vom 7.-9.6. (Pfingsten) wird es eine Exkursion in den pannonischen
Osten Österreichs geben. Besucht werden Trockenrasen, trockene und feuchte Waldgesellschaften, Auwälder, etc. Ziele sind der Alpenostrand (zwischen Wien und seewinkel_sommer3Wiener Neustadt), die Hainburger Berge und die Marchauen. Der Alpenostrand gehört zu den artenreichsten Gebieten Österreichs, die Hainburger Berge sind ein Teil der Karpaten und tragen die größten wahrscheinlich schönsten Trockenrasen Österreichs, und im Tal der March, des westlichsten Steppenflusses Europas, erreichen etliche Pflanzen mit
östlicher Hauptverbreitung gerade noch österreichisches Staatsgebiet.

Da ein Quartier (zwei Nächte à ca. 20-25 EUR) organisiert werden muss, wird um Voranmeldung bei Frau Elisabeth Jenik bis 18.5. ersucht. Bitte auch unbedingt angeben, ob ein Privatauto eingesetzt werden kann und wie viele Plätze frei sind (bzw. wer mitfährt). Falls nicht genügend Privatautos vorhanden sind, müssen durch die TeilnehmerInnen selbstständig Leihautos organisiert werden.

Abfahrt ist am 7.6. in der Früh , dass ca. zu Mittag in Wien gestartet werden kenn. Rückkehr am 9.6. abends.

Die Exkursion findet erst ab 10 TeilnehmerInnen statt.

Bildquelle:http://arnoldschaffer.wordpress.com

 

Ein rascher Rückblick über die Infoveranstaltung für BiologInnen

Info bio 2 - KopieAm 05.05.2014 fand am Institut für Botanik der Universität Innsbruck eine Informationsveranstaltung für (zukünftige) BiologInnen mit Interesse an Tätigkeiten im Bereich der Feldbiologie statt. Initiiert durch Mag. Cäcilia Lechner-Pagitz und Mag. Dr. Konrad Pagitz, tätig am Institut für Botanik u.a. in der Forschungsgruppe für Evolutionäre Systematik, waren zu der Veranstaltung sechs Vertreter verschiedener Vereine, Firmen und Institutionen eingeladen. Diese zeichneten durch Vorstellung ihrer arbeitgebenden Organisationen, ihrer direkten Tätigkeit und den Anforderungen, welche sie an künftige BewerberInnen und MitarbeiterInnen stellen, ein umfassendes Bild der tiroler Fachlandschaft.
Mag. Andreas Jedinger, Geschäftsführer vom Verein Natopia (www.natopia.at), welcher seit 1998 Natur- und Umweltbildung in Tirol anbietet, formulierte als Anforderungen für BewerberInnen u.a. Outdoor-, naturkundliche, didaktisch/methodische und Kommunikations-Kompetenz.
Ganz andere, Anforderungen sind in der Umweltplanung, repräsentiert durch Mag. Manfred Hotter, Projektleiter des Dienstleistungsunternehmen WLM (Wald Landschaft Mensch) (www.wlm.at) im Bereich Vegetations-/Geoökologie und Umweltplanung, gefragt. Von MitarbeiterInnen wird fundiertes Wissen in Vegetations- und Bodenkunde, in Geologie, Klimakunde, Mineralogie und Petrologie, Erfahrung mit GIS-Programmen und bei Kartierungen sowie rechtliche Grundlagenkenntnis gefordert.
Auch für Mitarbeit bei Projekten und Aufträgen der Umweltschutzabteilung des Land Tirols wird eine gute Artenkenntnis, Fähigkeit zur Lebensraumbeschreibung und zur Anwendung von geeigneten Erhebungsmethoden vorausgesetzt. Dr. Reinhard Lentner, Referatsleiter Naturkunde, des Amts der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz (www.tirol.gv.at/umwelt/), präsentierte auch eine Aufstellung mit Personalschätzung der in Tirol für BiologInnen ausübbaren Stellen und kam auf einen einschlägigen Personalbedarf von ca. 130 bis 150 Personen.
Der Alpenpark Karwendel (www.karwendel.org), repräsentiert durch den Geschäftsführer Mag. Hermann Sonntag, setzt u.a. die Ausbildung zum Berg-Wanderführer voraus und Herr Mag. Sonntag legte den ZuhörerInnen die Beschäftigung mit soft skills, wie Fotographie, journalistischen Grundskills und ähnlichem ans Herz.
Mag. Gerhard Tarmann, Kustos der Naturwissenschaftlichen Sammlung der Tiroler Landesmuseen (www.tiroler-landesmuseen.at/page.cfm?vpath=tiroler-landesmuseen/sammlungen), präsentierte Anhand der Schmetterlingsforschung der Naturwissenschaftlichen Sammlung die Möglichkeiten in diesem Bereich. Auch hier sind fundierte Fachkenntnisse ein absolutes must have.
Last but not least präsentierte Mag. Anton Vorauer, tätig beim WWF und stellvertretender Geschäftsführer des Büro ecotone (www.ecotone.at), sein Betätigungsfeld und die Anforderungen für BewerberInnen: Spezialwissen, sicheres Auftreten, Verhandlungsgeschick, Kommunikations- und Teamfähigkeit, Erfahrung durch Praktika, ….
Bei Natopia und dem Alpenpark Karwendel sind Praktika möglich, die Umweltschutzabteilung des Land Tirols bietet in regelmäßigen Abständen ein Verwaltungspraktikum an und auch in die Arbeit der Naturwissenschaftlichen Sammlung können Interessierte projektal hinein schnuppern. Gefragt sind generell Menschen mit eigenen Projektideen, Fachwissen und Spezialfähigkeiten, wie gutem Schreibstil oder Freude an Didaktik.
Für mehr Information empfiehlt es sich, die Seiten der einzelnen Anbieter zu durchstöbern.

5 Fragen an den Landesumweltanwalt

J Kostenzer-5Mag. Johannes Kostenzer ist Biologe und übt das Amt des Landesumweltanwalts für Tirol aus.

1. Was sind die Aufgaben des Landesumweltanwalts, Herr Mag. Kostenzer?
Die Hauptaufgabe besteht darin, die Interessen der “Mandantin” Natur & Umwelt in Genehmigungsverfahren bestmöglich zu vertreten, Ansprechpartner für die Bevölkerung hinsichtlich Natur und Umwelt zu sein und allgemein die Menschen für einen sorgsamen Umgang mit unserer Natur und Landschaft zu sensibilisieren.

2. Wieso „braucht es“ einen Landesumweltanwalt?
Berechtigte Frage. Eigentlich sollte jedeR von uns Umweltanwalt/Umweltanwältin sein und somit der laufende Verlust von naturnaher Landschaft, Strukturen und Artenvielfalt zumindest gestoppt werden. Bis dies gelingt, ist der Umweltanwalt das Sprachrohr für die Natur und Umwelt.

3. Was kann jedeR in seinem Alltag für die Tiroler Umwelt leisten?
Einfach ist es wie immer bei den anderen, zu wissen, was besser ist. Einfacher und anerzogener ist mittlerweile der Umgang mit Müll, das Nutzen von öffentlichem Verkehr und Fahrrad. Was die Bewahrung von Natur und natürlicher Dynamik anlangt, wird die Sache schon komplexer, vor allem, weil hier oft Einzelinteressen und ein persönlicher wirtschaftlicher Gewinn einem Allgemeininteresse an der Bewahrung von unversehrter Natur und Landschaft entgegen steht. Mithelfen kann jedeR, indem er/sie die eigene Stimme erhebt, Missstände aufzeigt, problematische Entwicklungen in der eigenen Gemeinde anspricht. Das Problem entsteht ja hauptsächlich dadurch, dass die persönlichen Vorteile der einzelnen ProjektbetreiberInnen in Summe einen gewaltigen Verlust bedeuten, der bei Betrachtung des Einzelfalls (noch) nicht sichtbar wird.

4. Sind Ihrer Meinung nach ein breites Allgemeinwissen oder eher fachspezifisches Wissen für BiologInnen wichtiger? Ist eine valide Ausbildung von interessiertem, einsetzbarem Nachwuchs im Ihrem Arbeitsbereich in Westösterreich aus Ihrer Sicht gegeben/gesichert?
Aus meiner Sicht ist ein solides fachspezifisisches Wissen unabdingbar, um auch in allgemeineren biologischen Themen arbeiten zu können. Es braucht die Erfahrung, wie man/frau sich in einem Spezialthema bewegt, recherchiert, Thesen erarbeitet etc. auch im Bereich von allgemeiner Biologie. Oberflächliches Allgemeinwissen ist sogar gefährlich.
Die derzeitige Entwicklung, dass es kaum mehr engagierte Feldbiologen mit spezifischer Artenkenntnis gibt, halte ich für Besorgnis erregend.

5. Wie verläuft/gibt es Kommunikation in Tirol zwischen den einzelnen playern im Bereich Umwelt/Umweltschutz?
Früher gab es einen Stammtisch, der leider mittlerweile fehlt. Die Kommunikation, der Austausch sollte dringend verbessert werden.

Wer mehr Info möchte: www.tiroler-umweltanwaltschaft.gv.at