Die Pflanzen Tirols
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Das Gelb der Böschungen unserer Landschaft wird mittlerweile hauptsächlich von einem nordamerikanischen Einwanderer geprägt. Die ausladenden gelben Blühtriebe, der ein bis eineinhalb Meter hohen kanadischen Goldrute sind sehr einprägsam und begleiten mittlerweile viele Wegränder, Böschungen, Waldschläge, Auen und Magerrasen. Die Stängel der Kanadischen Goldrute sind oben stark behaart. Ihre Blätter sind schmal, leicht gezähnt und rund um den Stängel herum angeordnet.
Ursprünglich als Zierpflanze nach Europa gebracht, konnte sich die nordamerikanische Steppenpflanze erfolgreich ausbreiten: Eine einzige Pflanze kann bis zu 20.000 flugfähige Samen produzieren. Aus dem Wurzelsystem im Boden kann sich die Goldrute mit starken neuen Klonen vermehren. Dort wo Massenvorkommen in wertvolle natürlich Lebensräume wie Magerasen oder Auen eindringen, können seltene Arten verdrängt werden. Ein wichtiger Faktor für die Ausbreitung der Goldrute ist die Verbringung von Bodenmaterial mit Pflanzenteilen oder die Entsorgung von Gartenabfällen in der Natur. Hier gilt es für uns alle achtsam zu sein! Über einen vermeintlich schönen Blütenstand können tausende Samen der Goldrute in artenreiche Lebensräume und Schutzgebiete gelangen.
Abseits von den Auswirkungen auf unsre Lebensräume haben die Pflanzeninhaltsstoffe der Goldrute eine harntreibende Wirkung und werden daher in der Heilkunde für die Gesundheit von Blase und Niere eingesetzt.
Sehr ähnlich der Kanadischen Goldrute ist die in Tirol heimische Echte Goldrute. Die Echte Goldrute ist niedriger gewachsen und hat größere Blüten als ihre amerikanische Verwandte. Sie kommt häufig auf Bergweiden und auch auf Magerrasen in Tallagen vor. Im Gegensatz zur Kanadischen Goldrute kann sich die heimische Echte Goldrute nicht so stark durch unterirdische Ausläufer ausbreiten.