Die Pflanzen Tirols
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Bist du im Wald oder am Wegesrand schon mal einer Pflanze mit solchen riesigen Blättern begegnet? Sie gehören zum Japanischen Knöterich, der bis zu 4 m hochwerden kann. Schon der deutsche Name verrät den Ursprung dieser Pflanze. Sie wurde als Zierpflanze Anfang des 19. Jahrhunderts nach Europa gebracht und ist seit 1900 auch in Tirol zu finden. Die Blüten des Japanischen Staudenknöterichs sind klein und weiß und stehen zu vielen an einen pyramidenförmigen Blütenstand zusammen. Sie sind eingeschlechtlich und zweihäusig, was bedeutet, dass es weibliche und männliche Pflanzen gibt. Die Stängel sind rot gesprenkelt.
Der Staudenknöterich ähnelt einem Eisberg: 2/3 der Pflanze befinden sich in Form von Wurzeln und Ausläufern unter der Erde. Jedes Jahr im Frühling treibt der Staudenknöterich wieder aus dem Boden aus. Unter dem Blattdschungel des Staudenknöterichs bekommen andere Arten kein Licht mehr und werden verdrängt. Sein weitreichendes und starkes Wurzelsystem kann bei Böschungen zum Problem werden und regelrecht Bauwerke sprengen. Der Staudenknöterich wird zu den sogenannten „invasiven Neophyten“ gezählt. Das sind Pflanzen, die nach der Entdeckung Amerikas durch den Menschen über ihre natürlichen Verbreitungsgrenzen hinweg in fremde Länder gebracht wurden und sich dort so stark verbreiten, dass sie die heimische Flora beeinträchtigen. Um eine zu starke Ausbreitung dieser Arten zu verhindern, müssen oft kostenintensive Maßnahme durchgeführt werden. Das könnte verhindert werden, wenn keine mit Samen und Pflanzenteilen kontaminierten Gartenabfälle an Wegrändern abgelagert werden und bei Erdmaterialtransport mit großer Vorsicht umgegangen wird.
Die frischen Triebe des Staudenknöterichs können übrigens ähnlich wie Rhabarber zu einem Kompott verarbeitet werden oder wie Spargel konsumiert werden.
In Tirol gibt es drei sehr ähnliche Staudenknöterich-Arten: Neben dem Japanischen Staudenknöterich zeichnet sich der Sachalin Staudenknöterich mit noch größeren Blättern mit einem herzförmigen Grund aus. Der Bastard Staudenknöterich ist aus einer Kreuzung des Japanischen und Sachalin Staudenknöterichs in Europa entstanden und weißt daher eine Mischung der Merkmale seiner beiden Vorfahren auf.