Die Pflanzen Tirols
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Sind dir am Wegrand schon mal diese hoch gewachsenen Pflanzen mit stark riechenden großen pinkfarbenen Blüten aufgefallen? Häufig kann man den intensiven Geruch schon aus großer Entfernung wahrnehmen. Die hohlen leicht rötlich und glasig wirkenden Stängel werden über einen Meter hoch und können dicht an dicht stehen. Die Blätter sind oval und gezähnt und stehen wie bei einem Quirl (wenn es schon ein eher unbekanntes Küchengerät sein muss) um den Stängel. Wer genau hinsieht, kann auf der Pflanze gestielte rötliche Drüsen entdecken. Das ist das Indische Springkraut! Der deutsche Name verrät schon, woher das Springkraut ursprünglich stammt, nämlich aus den Hochebenen des indischen Himalayas. Im 20. Jahrhundert wurde es als Zierpflanze nach Europa und später auch nach Österreich eingeführt. Mittlerweile hat es sich durch Materialtransporte oder Gartenabfälle entlang von Flüssen stark verbreitet. Das Springkraut hat eine geniale Verbreitungsstrategie: Zur Reife werden die Samen durch einen Schleudermechanismus von der Pflanze selbst weg geschleudert. Bei einer Wurfweite von bis zu 7 m und einer Samenproduktion von bis zu 25000 Samen pro Pflanze kann man sich vorstellen, wie gut sich die Art verbreiten kann.
Leider verdrängt das Indische Springkraut durch seinen intensiven Wuchs heimische Arten und kann bei Aufforstungen oder der Uferstabilisierung zu Problemen führen. Alle Pflanzen, die nach der Entdeckung Amerikas durch den Menschen über ihre natürlichen Verbreitungsgrenzen hinweg in fremde Länder gebracht wurden, werden als Neophyten oder Fremdpflanzen bezeichnet. Wenn sie sich so stark verbreiten, wie das Springkraut und der einheimischen Flora schaden, werden sie als invasiv eingestuft und es wird teils mit kostenaufwendigen Maßnahmen versucht, eine weitere Ausbreitung zu unterbinden. Hier kannst auch du mithelfen! Prävention ist dabei die beste Lösung. Vermeide unbedingt eine Ablagerung von Gartenabfällen in der Natur und sei dir immer bewusst, ob du im Erdmaterial nicht versehentlich Samen oder Pflanzenteile verschleppst. Außerdem kann man Bestände von Indischem Springkraut leicht eindämmen, indem man die Pflanzen durch Ausreisen entfernt, bevor sie Samen ausbilden können. Wer über mehrere Jahre konsequent die nachkommenden Springkräuter entfernt, wird beobachten können, wie die artenreichere natürliche Vegetation wieder zurückkehrt.
Die Blüte des Indischen Springkrauts ist eine der 38 verschiedenen Bachblüten, die in der alternativen Medizin angewendet werden.