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Lecture-Performance

Mittwoch den 7.2. um 19:00 im Ferdinandeum, Innsbruck

2013 haben rund 70 Erntehelfer_innen aus Rumänien und Serbien, angestellt bei einem Großbauern in Tirol, ihre Arbeit niedergelegt. Ein bis dato einzigartiges Ereignis in der Geschichte Österreichs. Die Journalistin und Aktivistin Sónia Melo hat unmittelbar nach dem Streik zahlreiche Interviews mit damaligen Protestierenden geführt, sowie mit LandwirtInnen, VertreterInnen von Gewerkschaft und AK, und VertreterInnen von Handelsketten. Wir, die TheatermacherInnen, haben uns in das Interviewmaterial eingearbeitet und selbst mit ErntehelferInnen Gespräche geführt.
Diese ausführliche Recherche bildet die Grundlage für „Feldforschung. Protokoll einer mageren Ausbeute“. Auf der Bühne stehen zwei PerformerInnen und eine Musikerin. Collagenhaft wechseln sich gespielte Szenen, Lesung, Kabarett und Musik ab. Die Musik von Lissie Rettenwander ist zudem ein eigener Erzählstrang, der traditionelle bäuerliche Musik originalgetreu wie avantgardistisch interpretiert und neben internationale ArbeiterInnenlieder setzt.

Der Abend spannt einen breiten Bogen, der Fälle von massivem Lohndumping unter menschenunwürdigen Bedingungen in einen globalen, historischen und theoretischen Kontext setzt. Die Theatermacher_innen reflektieren auch ihre eigene Rolle: Wie kann man auf der Bühne für Andere sprechen, welche künstlerische Form wird dem Thema gerecht, ohne Betroffenheit ins Spiel zu bringen? Der Streik fand im Heimatdorf von Franz-Xaver statt, wenige Meter von seinem Elternhaus entfernt. Das Stück hat für uns also auch dadurch eine sehr persönliche Note. Wir stellen uns die Frage: Warum haben auch wir jahrelang weggesehen?

Im Anschluss an die Aufführung findet ein Künstlergespräch statt.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe FORUM MIGRATION
Eintritt: frei
http://www.tiroler-landesmuseen.at/page.cfm?vpath=programm/termine&genericpageid=8966

INVASIVE SOUNDS

Am  13.06. wird im Freien Theater Innsbruck ein botanisch inspiriertes Sound Programm aufgeführt, das sich künstlerisch mit dem Thema Neophyten auseinandersetzt:

“Invasive species migrations, a harmful subgroup of nonindigenous species in a specific local environment are leading to new potential diseases, adverse changes in ecosystem services, impoverishment of biodiversity, extinction of indigenous species and consequently devastation of fauna and flora in general. That poses a threat for the highest developed predators and especially humans!
Discourses on the topic of invasive species take place in a range that varies between pure science objectivity and extreme emotional xenophobia. Perhaps such a natural phenomenon, almost entirely initiated by the Homo sapiens can also be understood as an “accidental experiment” which enables new possibilities of experiencing operation systems in nature.
From the perspective of social constructivism of normative theorems relating to Nature, human culture is never innocent, we can’t say anything what does not originate from human conceptual apparatus, is intertwined with human needs and desires in short, when talking about nature, we are always talking about (human) culture.”

Von 17. bis 19.06. gibt es dazu auch workshops!

Mehr unter: www.freiestheater.at